40 Jahre FFG

"Wie uns keine Freiheit wird, für die wir nicht gelitten, so wird uns kein Recht, für das wir nicht gekämpft." Felix Fechenbach

Mit einem umfangreichen Festakt wurde der 40. Geburtstag der Felix-Fechenbach-Gesamtschule begangen. Zahlreiche Redner/innen würdigten das Jubiläum. Ein abwechslungsreiches Rahmenprogramm strukturierte den Vormittag, der länger dauerte als erwartet. Nach dem Festakt wurden Suppen gereicht als Geschenk der Gemeinde Leopoldshöhe. Der Nachmittag war mit dem Ehemaligentreffen ausgefüllt, zu dem die 10., 11., 12., und 13. Jahrgangsstufe für das leibliche Wohl sorgten.

Als erster Redner konnte der Schulleiter Manfred Kurtz zahlreiche Gäste begrüßen, die der Schule nahestehen. Neben Vertreter/innen der Gemeinde Leopoldshöhe und der Bezirksregierung Detmold nannte er Vertreter der kooperierenden Schulen, unsere außerschulischen Partner, die Schulpflegschaft, die Schülervertretung, die ehemaligen Kolleg/innen (u. a. die ehemaligen Schulleiter Herr Ziebell und Herr Scheele) und die ehemaligen Schüler/innen. Leider musste Herr Tobias Wiederkehr, ein Urenkel von Felix Fechenbach, absagen, er ließ aber Grüße und Glückwünsche ausrichten. Stellvertretend für alle verstorbenen Kolleg/innen erinnerte Herr Kurtz an den ehemaligen Schulleiter Dr. Gerfried Stanzel, der die Schule in 27 Jahren Schulleitertätigkeit maßgeblich geprägt hat.

Besonders dankte Herr Kurtz der Vorbereitungsgruppe mit Herrn Ulrich Schumann, ohne deren akribische Arbeit der Festtag nicht möglich gewesen wäre. Auch Leo’s Brass Band, dem Jubiläumschor, dem Musikkurs der 12. Stufe (beide geleitet von Frau Babilon und Frau Künsting), der Filmgruppe (mit dem Filmemacher Herrn Meier, Frau Pöppelmann-Terwey und Frau Salzburger) und dem ehemaligen Schüler Luca Montesinos dankte er für das Rahmenprogramm.

Herr Kurtz erinnerte daran, dass die Gründung einer Gesamtschule im Jahr 1977 alles andere als selbstverständlich gewesen sei. Im "heißen Herbst", in dem sich die Gesellschaft großen Herausforderungen stellen musste, erwies sich dieser Schritt als mutig, zukunftsweisend und klug. Zehn Jahre später, als die Diskussion über die Bewältigung der NS-Vergangenheit ihren Höhepunkt hatte, beschäftigten sich Schülerinnen und Schüler mit der Namensgebung der Schule. Die Entscheidung fiel auf Felix Fechenbach, der mit seinen Einsatz für Toleranz und Menschenrechte Maßstäbe gesetzt hatte. Später bewarb sich die Schüler/innenvertretung um den Titel "Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage", den sie seit 2008 als Verpflichtung für alle innehat.

Seit letztem Schuljahr sind wir Schule des gemeinsamen Lernens, damit tragen wir dazu bei, dass der inklusive Ansatz gesamtgesellschaftlich etabliert werden kann. Die Herausforderungen werden dadurch nicht kleiner, so Herr Kurtz, aber die Erfahrungen der vergangenen 40 Jahre machten Mut, den Weg weiter zu gehen.

Die Dezernentin der Bezirksregierung Detmold, Frau Elke Schluckebier, gratulierte zu 40 Jahren engagierter Arbeit mit Kindern, Jugendlichen und Eltern. Die Felix-Fechenbach-Gesamtschule habe Pionierarbeit geleistet als erste Gesamtschule im Kreis Lippe (zweite im Regierungsbezirk Detmold). Die im Schulprogramm aufgeführten Ziele führten die Schüler/innen dazu, Verantwortung für sich, für andere und für die Umwelt zu übernehmen. Durch angemessenes Fordern und Fördern werde für jeden ein möglichst hoher Bildungsabschluss erreicht, Selbstverantwortung und demokratisches, tolerantes Verhalten werden gestärkt. Ein guter Geist wohne in der FFG. Die FFG solle sich nicht auf dem Erreichten ausruhen, sondern nicht nachlassen in ihrem Bemühen. Und der Schulträger möge dafür sorgen, dass die Ausstattung der Schule weiterhin verbessert werde, wie die inklusive Bildung es erfordert.

  

Der Bürgermeister der Gemeinde Leopoldshöhe, Gerhard Schemmel, wies darauf hin, dass die FFG im Lauf der Jahre gut 5000 Schüler/innen gute Voraussetzungen für ihren Beruf mitgegeben sowie ihre Persönlichkeiten geformt habe. Die Gesamtschule mit der Oberstufe und dem Ganztag sei ein unverzichtbares Bildungsangebot geworden, das auch von benachbarten Gemeinden angenommen werde. Das Konzept einer attraktiven, leistungsstarken Schule habe sich bewährt, und die Namensgebung sei das wichtigste Ereignis gewesen, denn Felix Fechenbachs Eintreten für Demokratie, Toleranz, Verantwortlichkeit und Frieden seien aktueller denn je. Herr Schemmel würdigte die Beiträge der Schule zur Völkerverständigung und das künstlerische Engagement im Ort. Die Qualität des Lebens werde komplizierter durch die Digitalisierung und die zunehmende Begegnung unterschiedlicher Kulturen. Die Schüler/innen der FFG werden wichtige Beiträge leisten zur Bewältigung zukünftiger Herausforderungen.

Der ehemalige FFG-Schüler Thomas Jahn, Fraktionsvorsitzender der SPD überbrachte die Glückwünsche der SPD-Fraktion der Gemeinde Leopoldshöhe.

Der stellvertretende Fraktionsvorsitzende der CDU Siegfried Habicht gratulierte ebenfalls und wies auf sein Engagement für die Schule hin: Seit 1975 habe er als sachkundiger Bürger im Schulausschuss und später als Vorsitzender des Schulausschusses seine Stimme für die Gründung der Gesamtschule gegeben, als ehemaliger Schulpflegschaftsvorsitzender habe er sie weiter begleitet.

Frau Ellen Stock, Kreistagsvorsitzende und direkt gewählte Landtagsabgeordnete (SPD) verwies auf zwei Generationen Charakterbildung in der FFG. Als Vorsitzende der Felix-Fechenbach-Stiftung erinnerte sie noch einmal an die Preisverleihung an den Projektkurs Sozialwissenschaften im letzten Schuljahr, der für seine Plakatausstellung zur Lage der Flüchtlinge in Leopoldshöhe ausgezeichnet worden war.

 

Der ehemalige Schulleiter Uwe Scheele wies auf die Dokumentation der 40 Jahre FFG auf der Homepage hin, die durch die Projektkurse Geschichte und Informatik erstellt wurde. Er zeigte die Entwicklungsschritte der jungen Gesamtschule auf, deren Marksteine die Einrichtung der Oberstufe sowie der Ganztagsunterricht gewesen seien. Schulpartnerschaften und Kontakte in der Region sorgten für den guten Ruf der Schule in der Umgebung. Die früher belächelte Schulform sei heute anerkannt. Programmatisch sei die Felix-Fechenbach-Gesamtschule gut aufgestellt, Schulentwicklung erfolge systematisch, das sei auch in der Qualitätsanalyse hervorgehoben worden. Der neu gegründete Ehemaligenverein EFFG (info@effg.de ) werde jetzige Schüler/innen beraten und unterstützen.

Als Abiturientin der Jahrgangs 2015 erinnerte die ehemalige Schülerin und SV-Mitarbeiterin Patricia Morris an ihre "bunte Z
eit" an der FFG. Das Wichtigste sei ihr nicht der Schulabschluss gewesen, sondern die Werte und Umgangsformen, die hier teilweise unbewusst vermittelt werden. Sie habe gelernt, Verantwortung zu übernehmen, mutig zu sein, für andere Menschen einzustehen und Dinge zu hinterfragen. Die Schüler/innen seien stets ernst genommen worden, lebendige Demokratie habe sie hier erlebt.

Herr Hans-Christian Markert, ehemaliger Schüler der FFG (2. Abiturjahrgang) und bis vor kurzem Landtagsabgeordneter der Grünen erzählte, wie er vom Gymnasium Lage kommend als "Immigrant" an unsere Schule gekommen sei, nachdem er den politischen Kampf für die Gründung einer Gesamtschule in Lage verloren hatte. Er habe hier "richtig schöne Jahre" gehabt und sich in der Schule mit demokratischem, emanzipatorischen und gleichberechtigten Ansatz wohl gefühlt. Mit der Namensgebung der Schule habe sich die FFG an Felix Fechenbach orientiert, der in der Weimarer Republik von Anfang an auf der richtigen Seite gestanden habe. Nun müssten alle dafür sorgen, dass sich Geschichte nicht wiederholt.

Der Beitrag der Schülervertretung von Jacqueline Tockaja, Cara Dielkus und Marieke Friedrichsmeier wurde mit einer Präsentation begleitet. Sie bekräftigten die Toleranz und das Miteinander, die an der FFG gelebt werden und wiesen auf SV-Aktionen hin wie die Pflege des Titels "Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage" und den bevorstehenden Musicalbesuch im Februar 2018. Die SV dankte der gegenwärtigen und der vorigen Schulleitung für die Unterstützung und die gewährten Freiräume für die SV.

Eine Projektgruppe mit dem Filmemacher Herrn Norbert Meier, Frau Sigrid Pöppelmann-Terwey und Frau Iris Salzburger hat zum Schulfest einen Jubiläumsfilm erstellt, dessen Kurzfassung auf dem Festakt vorgeführt wurde. Der Schulbau wird überflogen, es wird auf die internationalen Beziehungen der Schule hingewiesen sowie einiges aus dem Unterricht gezeigt. Die Geschichte der Schule wird abgerundet durch ein fiktives Interview mit Felix Fechenbach, durch Interviews mit Herrn Kurtz, ehemaligen Schülern, ehemaligen Lehrern sowie dem Bürgermeister Herrn Schemmel.

In seiner abschließenden Rede dankte der Vorsitzende der Schulentwicklungsgruppe "Schuljubiläum", Ulrich Schumann, den Sponsoren (die Firmen Dachser und Häfner & Krullmann sowie die Sparkasse Lemgo), die allein die Hälfte des Budgets getragen haben.  Auch der Förderverein der Schule hat beigetragen, und die Gemeinde Leopoldshöhe hat den Mittagsimbiss spendiert. Herr Schumann dankte allen weiteren, die sich für das Fest engagiert haben: Hausmeister, Sekretärinnen, Mensateam, alle Musik-Kolleginnen (besonders Frau Babilon und Frau Künsting), die AG Licht und Ton unter Marcus Hermann, dem Filmprojekt, der 10. Jahrgangsstufe, die den Sektempfang und das Kuchenbuffet organisiert hat, die Oberstufenklassen, die für Brötchen, Salate und Bratwürste gesorgt haben, Michelle Butterwegge und Melina Meier aus der 12. Stufe, die sich um die Beschilderung gekümmert haben, Herrn Kurtz, Frau Slotta, Herrn Vornholt-Niehaus, die in zahlreiche Aufgaben eingebunden waren, und die Schulentwicklungsgruppe Schuljubiläum (Frau Babilon, Frau Cadenbach-Franzisket, Frau Dielkus, Cara Dielkus, Herr Hinze, Frau Jacobs, Herr Koch, Frau Kottke, Frau Künsting, Herr Schumann, Herr Schlüter und Frau Zentarra), die etliche Sondersitzungen durchgeführt hatten.

Der Festakt endete mit einem Auftritt des ehemaligen FFG-Schülers Luca Montesinos, der Berufsmusiker geworden ist und drei Raps präsentierte.

 

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