Schüler fühlen Kandidaten auf den Zahn
An der Felix-Fechenbach-Gesamtschule stehen die Politiker den Oberstufenschülern/innen Rede und Anwort. Eingeladen zu dieser Diskussionsrunde wurden folgende Politiker: Marie-Luise Asemissen (FDP), Heike Görder (CDU), Ellen Stock (SPD) und Nurcan Aymandir (Grüne), moderiert wurde diese Runde von den Schülerinnen Katharina Forsbach und Cara Dielhus
Artikel aus der LZ vom 12. Mai 2017 von Thomas Dohna
Leopoldshöhe (ted). Wirklich wählen darf am kommenden Sonntag nur ein Teil der Oberstufenschüler der Felix-Fechenbach-Gesamtschule – schließlich ist man erst ab 18 wahlberechtigt. Die Jahrgangsstufe 11 hat daher am Mittwoch "Juniorwahlen" für sich durchgeführt. Und damit alle Oberstufenschüler fundiert ihr Kreuz machen können, haben sie die Wahlkreiskandidaten zur Diskussion in die Aula gebeten.
Es ging um Flüchtlingspolitik, um Bildung und um das Leben als Politikerin. Nurcan Aymandir (Bündnis 90/Die Grünen), Ellen Stock (SPD), Heike Görder (CDU) und Marie-Luise Asemissen (FDP) standen Rede und Antwort. Die Schülerinnen Cara Dielkus und Katharina Forsbach moderierten.
In der Flüchtlingspolitik waren sich alle Politikerinnen einig: Die Geflüchteten müssen Deutsch lernen. Asemissen plädierte für ein deutlich verkürztes Asylverfahren. Die Zuwanderung sei grundsätzlich zu begrüßen. Görder forderte Bereitschaft von den Eltern, ihre Kinder zur Schule zu schicken. Über Menschen ohne Bleibeperspektive müsse schnell entscheiden werden. Stock betonte die Wichtigkeit von Integration über Vereine und Gruppen. Aymandir sieht vor allem Schwierigkeiten bei Frauen, die aus Ländern kommen, in denen Mädchen nicht zur Schule gehen können. Eine Situation, die ihre Mutter erleben musste.
Beim Klimaschutz herrschte Einigkeit über die Notwendigkeit, doch nicht über den Weg dahin. Für Görder fängt der Umweltschutz zu Hause an. Stock rief zum Einkauf in örtlichen Geschäften auf. Aymandir plädiert für kommunalen Klimaschutz und lehnt, anders als Görder, Umgehungstraßen ab, da sie den Verkehr nur anregen würden.
Um G8 oder G9 ging es beim Thema Bildungspolitik. Festlegen wollte sich keine der Kandidatinnen. Die Wahl solle den Schulen überlassen werden, fand Marie-Luise Asemissen. Heike Görder forderte eine wirkliche Wahlfreiheit. Stock und Aymandir wollen die Schüler zwischen G8 und G9 wählen lassen. Die Grüne warb für einen Ausbildungsfonds, in den alle Betriebe einzahlen, und aus dem ausbildende Betriebe ihre Kosten ersetzt bekommen sollen. Außerdem solle es mehr überbetriebliche Ausbildungsmöglichkeiten geben. Ellen Stock will wie ihre liberale Mitbewerberin das Handwerk stärken. Auch fordert sie einen Mindestlohn für Auszubildende. Görder will vor allem weitere Gebühren und Abgaben vermeiden.
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