Lernen in Projekten zur persönlichen Orientierung

Einen besonderen Schwerpunkt unserer pädagogischen Arbeit sehen wir in der intensiven beratenden Begleitung unserer Schülerinnen und Schüler.

1. Übergang in die Sekundarstufe II

Beim Übergang in die Sekundarstufe II werden die Schülerinnen und Schüler sowie ihre Eltern über Möglichkeiten ihrer weiteren Schullaufbahn intensiv beraten. Dies geschieht durch den Oberstufenkoordinator, die Beratungslehrerinnen und Beratungslehrer sowie durch Fachlehrerinnen und Fachlehrer einzelner Oberstufenfächer.

Beratungsangebote wenden sich auch an Schülerinnen und Schüler anderer Schulen, die die Sekundarstufe II an der FFG absolvieren wollen.

1.1 Inhalte der Beratung

  • Allgemeine Informationen über die gymnasiale Oberstufe (Sekundarstufe II) mit den möglichen Abschlüssen und den Pflicht- und Wahlbelegungen für die Jahrgangsstufen 11 bis 13
  • Informationen über die spezielle Organisation der S II an unserer Schule
  • Vorbereitung der Wahlen für die Einführungsphase (11. Jahrgangsstufe) durch Fächerinformationen
  • erste Einführung in die inhaltliche Arbeit in der S II in zentralen Fächern

1.2 Ausgestaltung

1.2.1 Info-Abend

Noch im 1. Halbjahr des 10. Schuljahres (am Ende der Sekundarstufe I) stellt der Oberstufenkoordinator in einer Informationsveranstaltung für Eltern und Schülerinnen und Schüler der 10. Klassen die gymnasiale Oberstufe im Allgemeinen mit ihren Belegungspflichten und Wahlmöglichkeiten, den möglichen Abschlüssen sowie ihre besondere Ausgestaltung an unserer Schule vor. Hierdurch werden erste Orientierungen für die Fächerwahlen für die Einführungsphase (11. Jahrgangsstufe) gegeben.

1.2.2 Tag der offenen Tür

Am „Tag der offenen Tür“ bieten Kurse des 11. Jahrgangs Unterricht an, in dem Interessierte hospitieren können und exemplarisch Arbeitsweisen und Atmosphäre unserer Oberstufe kennenlernen können. Darüber hinaus steht der Oberstufenkoordinator für Beratungsgespräche, aber auch für allgemeine Informationen zur Verfügung.

1.2.3 Individuelle Beratung

Während des zweiten Halbjahres des 10. Schuljahres finden klassenbezogene Beratungsgespräche in Kleingruppen statt, auch Einzelgespräche sind möglich. Schülerinnen und Schüler, die von anderen Schule kommen werden, haben die Möglichkeit, sich in einer weiteren Informationsveranstaltung oder in Einzelgesprächen zu den Fächerwahlen beraten zu lassen.

1.2.4 Sek.-II-Fächermarkt

Zur Vorbereitung auf die Fachwahlen findet an einem Nachmittag nach den Anmeldungen der „Sek.-II-Fächermarkt“ statt. Bei dieser Veranstaltung werden Fächer vorgestellt, die in der Einführungsphase gewählt werden können. Erfahrene Oberstufenschülerinnen und Oberstufenschüler sowie Lehrerinnen und Lehrer präsentieren „ihr“ Fach wie auf einer Messe.

1.2.5 Einführungstage

Am Ende des 10. Schuljahres (nach der Entlassung der Schülerinnen und Schüler, die die S II nicht besuchen werden, und vor den Sommerferien) haben die zukünftigen Oberstufen-Schülerinnen und -Schüler im Rahmen der Einführungstage die Gelegenheit, sich im Unterricht und bei einem Wandertag als zukünftige 11. Jahrgangsstufe kennenzulernen. Dabei gewinnen sie bereits einen Einblick in die Arbeit der S II, erhalten Informationen über die Inhalte einzelner Fächer und können die endgültigen Wahlen ihrer Fächer vornehmen. Hierzu sind auch die von anderen Schulen kommenden Schülerinnen und Schüler eingeladen. Die Einführungstage dauern in der Regel fünf bis zehn Schultage.

2. Persönliche Orientierung

2.1 Orientierungstage

Die Orientierungstage im ersten Halbjahr der Einführungsphase (Jahrgangsstufe 11) bilden einen weiteren Baustein der Beratung und Begleitung. Sie werden von den Beratungslehrerinnen und Beratungslehrern in Zusammenarbeit mit kirchlichen Moderatorinnen und Moderatoren durchgeführt.

Konkrete Fragen der Schülerinnen und Schüler bilden den Ausgangspunkt für das Nachdenken über individuelle Lebensperspektiven vor dem Horizont gesellschaftlicher Werte und Normen. Zugleich stellen die Besinnungstage eine erste Möglichkeit dar, sich im neuen Jahrgang in einem außerschulischen Rahmen intensiver kennenzulernen.

In teilnehmerorientierten Gesprächsrunden setzen sich die Schülerinnen und Schüler unter Begleitung von Moderatorinnen und Moderatoren mit Themen ihrer Wahl in vielfältigen Formen auseinander, z. B.:

  • Identitätsfragen: Wer bin ich? Wer bin ich in den Augen der anderen?
  • Fragen des Umgangs miteinander: Entwicklung und Konflikte in der Jahrgangsstufe, in der Clique, in der Partnerschaft, in der Familie
  • Auseinandersetzung mit der religiösen Dimension des Lebens
  • gesellschaftspolitische Themen
  • freiwillige Angebote zu meditativen Übungen

Vor- und Nachbereitung werden vom Religions- und Philosophieunterricht, aber auch durch die individuelle Begleitung der Beratungslehrerinnen und Beratungslehrer übernommen.

2.2 Rhetorik- und Kommunikationstraining

Im ersten Halbjahr der Einführungsphase findet in außerschulischer Umgebung ein Rhetorik- und Kommunikationstraining statt. Auswärtige Moderatorinnen und Moderatoren führen das Training in Kleingruppen durch. Die Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufe 11 sollen im Rahmen des Methodentrainings rhetorisch sensibilisiert werden und ihre Angst verlieren, vor einer Gruppe eine freie Rede halten zu müssen. Mit der leitenden Überzeugung „Reden kann man lernen“ bilden folgende Ziele und Inhalte die Grundlage des Trainings:

2.2.1 Ziele
  • Missverständnisse in der Kommunikation durch verschiedene „Sprachen“ verdeutlichen
  • Missverständnisse in der Kommunikation durch unbewusste Signale erkennen
  • Mimik, Gestik, Blickkontakt als Elemente der Kommunikation bewusst einsetzen und einüben
  • sprachliche Faktoren der Kommunikation besser kennenlernen (Fragetechnik, positive Formulierung)
  • von allgemeinen Sprechübungen zur freien Rede kommen.
2.2.2 Inhaltliche Schwerpunkte
  • Theoretische Grundlagen der Kommunikation erarbeiten
  • Kommunikationsmodelle veranschaulichen
  • Kommunikationsregeln besprechen
  • Körpersprache praktisch anwenden
  • Mimik, Gestik, Blickkontakt etc. spielerisch kennenlernen
  • Vorschläge für eine gute Rede sammeln
  • Sprechübungen durchführen
  • Vorbereitungen für eine gute Rede treffen
  • eine freie Rede halten

Das Seminar bietet damit einerseits die Gelegenheit, spezifische methodische Kompetenzen zu erwerben, und bedeutet andererseits eine wichtige Unterstützung und Vorbereitung auch für außerschulische Kommunikationssituationen (z. B. bei Bewerbungsgesprächen).

3. Berufs- und Studienorientierung

Berufs- und Studienorientierung ist ein zentraler Bestandteil der Sekundarstufe II. Von Beginn an werden die Schülerinnen und Schüler gezielt auf ihre Zukunft vorbereitet.  In unserer Oberstufe wird Berufs- und Studienwahlorientierung als fortlaufender Prozess gesehen, der die Schülerinnen und Schüler permanent begleitet. Auch die Orientierungstage und das Rhetoriktraining, die im Bereich „Persönliche Orientierung“ angesiedelt sind, können als Bestandteil der Berufs- und Studienorientierung gesehen werden.

Dazu kommen Elternabende, Seminare und Workshops, Besuche an Universitäten und Fachhochschulen sowie Projekttage. Das Angebot, das stets vom Koordinator für Studien- und Berufswahl und vom Oberstufenkoordinator sowie dem Beratungslehrerteam begleitet wird, ist detailliert im hauseigenen Curriculum zur Studien- und Berufswahl (PDF) dargestellt.

3.1 Zusammenarbeit mit der Arbeitsagentur

3.1.1 Standortbestimmung und regelmäßige Sprechstunden

Zentral ist die enge Zusammenarbeit mit der Agentur für Arbeit. Spätestens zu Beginn des zweiten Halbjahres führen Teamer der Arbeitsagentur mit den Schülerinnen und Schülern eine Standortbestimmung durch und geben einen Überblick über ihre Angebote. In regelmäßigen Sprechstunden, die in der Regel im 14tägigen Rhythmus in der Schule stattfinden, werden die Schülerinnen und Schüler individuell beraten. Eltern werden über Elternabende in den Jahrgängen 11 und 12 gezielt einbezogen.

3.1.2 Workshops und Informationsveranstaltungen

In mehreren Workshops, die Schule und Arbeitsagentur gemeinsam gestalten, wird die Entscheidungskompetenz der Schülerinnen und Schüler gestärkt. Die Veranstaltung „Abitur – und was dann?“ stellt klassische Wege nach dem Abitur (Ausbildung, Studium, Duales Studium, Gap Year) vor, in einer weiteren Veranstaltung werden Online-Elemente zur Selbsterkundung präsentiert. Kurz vor den Abiturprüfungen informiert die Arbeitsagentur über technische bzw. organisatorische Bedingungen zur Erlangung eines Studienplatzes.

3.2 Zusammenarbeit mit weiteren außerschulischen Partnern

Vielfältig ist die Zusammenarbeit mit weiteren außerschulischen Partnern. So finden Besuche an der Universität Bielefeld und der Technischen Hochschule OWL statt. Hier können die Schülerinnen und Schüler in die Welt der Hochschule „hineinschnuppern“ und bauen Kontakt zu Studierenden und Dozenten auf. Auch individuelle Angebote sind denkbar wie ein Duales Orientierungspraktikum, der Besuch von Schülerlaboren oder der lange Abend der Studienberatung.

Die Zusammenarbeit mit Betrieben findet über die hauseigene Berufswahlmesse „Jobs@Leo“ statt, die die Schülerinnen und Schüler im 12. Jahrgang besuchen. Bereits im 11. Jahrgang besuchen die Schülerinnen und Schüler das Berufswahlforum Detmold, bei dem individuell Berufe vorgestellt werden.

3.3 Berufsorientierungsprojekt (BOP)

Das BOP knüpft an die Berufswahlvorbereitung in der S I an. Es setzt die begonnene Arbeit mit dem Berufswahlpass fort, konkretisiert aber die individuellen Berufsentwürfe im Hinblick auf Fachhochschulreife und Abitur. Erweitert werden die BOP-Erfahrungen durch Sprechstunden des Berufsberaters, Teilnahme an Hochschultagen und Expertenveranstaltungen zu einzelnen Berufs- bzw. Studienfeldern (u. a. mit Ehemaligen der Felix-Fechenbach-Gesamtschule).

Ziele

  • Angebote zur reflektierten Studien- und Berufswahl mit Abitur/Fachhochschulreife
  • Systematischer Erwerb von Gesichtspunkten für die individuelle, persönliche Entscheidung nach Jahrgang 12/13
  • Kontaktaufbau zu Betrieben, Institutionen, Netzwerken
  • Verbesserung der persönlichen Präsentationsfähigkeiten

Ausgestaltung

Nachdem die Schülerinnen und Schüler mit den Rahmenbedingungen der S II, den Kurswahlen und Anforderungen vertraut sind, wird mit Beginn des 2. Halbjahres der Einführungsphase (11.2) auch die nachschulische Perspektive in den Blick genommen. Ein Projekttag mit Mitarbeitern der Agentur für Arbeit führt in die Studien- und Berufsorientierung ein und dient der Vorbereitung auf das einwöchige Berufsorientierungsprojekt (BOP) am Ende der Einführungsphase.

Das BOP kann auf zwei verschiedene Weisen gestaltet werden: Entweder suchen die Schülerinnen und Schüler Berufs- bzw. Projektpartner, die ihnen die Gelegenheit bieten, Berufe mit der Voraussetzung Abitur/Fachhochschulreife praktisch kennenzulernen, oder sie besuchen die Universität Bielefeld. Die Schnuppertage an der Universität werden in Kooperation mit dem SchülerInnen-Büro im Rahmen der Schüler-Info-Wochen geplant und durchgeführt. Vor- und Nachbereitungen werden von den Beratungslehrerinnen und Beratungslehrern betreut.

Ergänzt werden die BOP-Erfahrungen durch gezielt ausgewählte Info-Veranstaltungen weiterer Universitäten und (Fach-)Hochschulen. So erhalten alle S II-Schülerinnen und Schüler die Chance, ihre nachschulische Perspektive rechtzeitig zu entwickeln.

3.4 Bewerbungstraining

Anknüpfend an die Erfahrungen aus dem Rhetorik- und Kommunikationstraining sowie dem BOP bekommen die Schülerinnen und Schüler im 12. Jahrgang, die nicht an der Wintersportexkursion teilnehmen, die Möglichkeit, ein Training für anstehende Einstellungstests und Bewerbungsgespräche zu durchlaufen.

Ziele des Vorhabens:

  • Praktische Vorbereitung auf ein Bewerbungsverfahren
  • Reflexion bisheriger Bewerbungserfahrungen und Erwartungen
  • Verbesserung der persönlichen Präsentationsfähigkeiten

Ausgestaltung

An einem dafür vorgesehenen Projekttag vermitteln erfahrene auswärtige Teamer den Schülerinnen und Schülern einen realistischen Eindruck aus der Bewerbungspraxis. Der inhaltliche Schwerpunkt liegt dabei in der Aufgabe, ein Bewerbungsgespräch erfolgreich zu absolvieren. Daher wird u. a. thematisiert, welche Fragen der Bewerberin/dem Bewerber gestellt werden können, bzw. welche Fragen man selbst stellen kann oder sogar sollte, welche Antworten sinnvoll sind, welche nicht, und wie man eine positive Präsentation der eigenen Person auch nonverbal unterstützen kann. Es werden Auszüge aus aktuellen Bewerbungstests exemplarisch durchgeführt und gemeinsam besprochen. Abschließend werden Bewerbungsgespräche mit Freiwilligen simuliert, aufgezeichnet und im Plenum analysiert.

Einen besonderen Schwerpunkt unserer pädagogischen Arbeit sehen wir in der intensiven beratenden Begleitung unserer Schülerinnen und Schüler.