Mit Pomade im Haar die erste Liebe erleben
Rock’n’Roll, Pomade und Petticoats: Bei ihrer Musicalaufführung "Summer Nights" haben die Schüler der Felix-Fechenbach-Gesamtschule am Wochenende die 1950er Jahre wieder aufleben lassen.
Leopoldshöhe: Die begeisternde Inszenierung bot temporeiche Tanzchoreographien, pointierte Dialoge und schnelle wie gefühlvolle Gesangsnummern.
In der Schulzeit der Rock’n’Roll-Ära spielt das Musical, das gefühlvoll und kitschig die erste Liebe stilisiert. Die Romantik der Sommerliebe der braven Sandy (überzeugend schüchtern: Alicia Janz) mit dem coolen Danny (ein bisschen zu smart: Lasse Rottschäfer) hält dem Schulalltag nicht stand. Um sein Gesicht nicht zu verlieren, gibt sich Danny unbeteiligt und Sandy versucht, ihn mit einem anderen Freund eifersüchtig zu machen. Sie sind weiterhin ineinander verliebt, aber immer wieder verhindern Missverständnisse und die Cliquen, dass die beiden zueinander finden – bis es doch noch ein Happy End gibt, als die schüchterne Sandy lockerer und selbstbewusster wird und den dahinschmelzenden Danny über die Bühne treibt.
Die Gemeinschaftsproduktion der Musical-AG und des Musikkurses mit Studentinnen der Uni Bielefeld ist kurz und knackig. Auf eine gute Stunde zusammengestrichen werden bei dieser Aufführung nur die Hauptstränge des Musicals dargestellt. Doch die Story von Sandy und Danny kommt gut rüber. Der Mix aus schnellen Beats, rockigen Tänzen und kurzen Dialogen hat eine Dynamik, die die Zuschauer mitreißt. Mal kommt die Musik vom Band, mal von der Band, dann ist der Applaus in der Aula besonders groß. Ob Musiker, Tänzer oder Darsteller: Die Freude am Spielen ist spürbar und sorgt mit dafür, dass der Funke zündet. Songs wie "Summer Nights" oder "You’re the one that I want" sorgen für Stimmung im Saal. Auch wenn die Zeit, die hier auflebt, 50 Jahre her ist, wirkt das Musical nicht angestaubt. Die Probleme, mit denen sich Sandy und Danny herumschlagen, sind wohl dieselben, wie heute: Das Ansehen in der Clique, die erste Liebe, „cool" sein und ganz anders fühlen, Alkohol und Zigaretten, sexuelle Erfahrungen und das Erproben des Erwachsenseins. "Es war interessant, in eine ganz andere Zeit einzutauchen und hat sehr viel Spaß gemacht", fand nicht nur die Darstellerin der Jan, Ebru Kalender. KEMNA LZ
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