Eine demokratische Schulkultur ruft eine positive Lernkultur hervor, in der das Individuum wertgeschätzt wird. Deswegen hat das soziale Lernen in unserer Schule eine zentrale Bedeutung. Es umfasst den Erwerb bestimmter Kompetenzen zur Gewährleistung eines fairen Miteinanders im Schulbetrieb und darüber hinaus. Der Erwerb und die Entwicklung sozialer und emotionaler Kompetenzen entfaltet die Fähigkeit, Dinge und Befindlichkeiten wahrzunehmen, kooperativ Kontakte zu knüpfen, kommunikationsfähig zu sein, Empathie zu empfinden, ebenso aber auch Diskretion wahren zu können und bedacht zu handeln. Wir verstehen das gemeinsame Leben und Lernen als Prozess, der flexibel gestaltet wird, um auf jeweils neue Bedingungen reagieren zu können. Durchgehend von Jahrgangsstufe 5 – 13 werden dem Alter angemessene Möglichkeiten zum Kompetenzerwerb angeboten.
Soziales Lernen soll eine Grundeinstellung ausprägen, die kontinuierlich gefördert wird. Die individuelle Wahrnehmung soll dahingehend geschärft werden, Vorurteile zu hinterfragen. Toleranz und Demokratie fördern hierbei das tägliche Miteinander, das den Einzelnen prägt und zum positiven gemeinsamen Leben und Lernen ermuntert.
Auch das tägliche Lern- und soziale Umfeld ist ein wichtiger Aspekt. Die Anlage des Unterrichts stellt sich flexibel auf neue Bedingungen ein, sodass z. B. projektorientiertes Lernen seinen festen Platz im Schulleben der FFG findet, bei dem die Teilnehmerinnen und Teilnehmer von der Gruppendynamik profitieren können.
Erfolgreiches soziales Lernen erzielt Kompetenzen, die das Miteinander und das Lernen prägen und fördern. Sozialkompetente Schüler sind dadurch besser befähigt, ihre Entwicklung zu reflektieren und zu formulieren, wofür sie einstehen.
Daraus resultiert eine Haltung der Toleranz und des Respekts gegenüber sich selbst und anderen, was einhergeht mit Kommunikations-, Kooperations-, Konfliktfähigkeit und der Bereitschaft selbstständig, eigenverantwortlich und auch im Team verantwortungsvoll zu handeln und zu lernen.
In der Anfangsphase der fünften Klasse erfahren die Schülerinnen und Schüler eine individuelle Form des Einlebens in die neue Schule. Das Hauptaugenmerk liegt in der 5. Klasse auf der Einführung des Klassenrates, der die Schüler z. B. befähigt, Konflikte zu erkennen und gemeinsam auf Klassenebene zu lösen. Ein Bewusstsein für das soziale und gemeinsame Leben und Lernen wird u. a. durch die Arbeit mit dem Programm „Lions Quest“ etabliert. Zum anderen fördert die am Ende der 5. Klasse oder zu Beginn der 6. Klasse stattfindende Klassenfahrt das soziale Miteinander. Die wöchentliche zweistündige Klassen-AG dient der Reflexion des in der Schulwoche Erlebten und zur Durchführung der Programme des sozialen Lernens (Klassenrat, LQ).
Im sechsten Jahrgang spielen Zivilcourage und Gewaltprävention eine größere Rolle. Durch eine interaktive Theateraufführung werden den Schülerinnen und Schülern diese Themen nahe gebracht, wodurch eine aktive Auseinandersetzung bzw. Bewusstmachung angeregt wird. Interventions- und Präventionsmaßnahmen werden mit dem Ziel bekannt gemacht, Verantwortung zu übernehmen und soziale Bindungen zu fördern. Zugleich sollen Verhaltensalternativen erkannt werden, um angreifenden Worten oder Taten entgegentreten zu können.
Der siebte Jahrgang ist geprägt durch die Suchtprävention und den Themen der typischen Mädchen- und Jungenfragen. Elternabende, Einzelfallberatung, Workshops und andere Aktivitäten geben den Schülerinnen und Schülern, ihren Eltern und den Lehrkräften Raum, sich diesen Themen zu widmen und gemeinsam ins Gespräch zu kommen.
Das Anti-Mobbing-Konzept, welches direkten Bezug auf unseren Schultitel „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“ nimmt, hat seinen Schwerpunkt im achten Jahrgang. Ebenso werden nochmals aufbauend auf Klasse 7 Alkohol- und Gewaltprävention thematisiert. Hierzu gibt es projektorientieren Unterricht bzw. Theaterstücke.
Lehrkräfte und Sozialpädagogen bieten bei alterstypischen Problematiken wie z. B. Essstörungen, Autoaggressivität, Kriminalprävention, Schuldenprävention / Finanzkompetenz etc. Beratung und Hilfe an.
In der neunten und zehnten Klasse zeigt sich das gemeinsame Bewusstsein aller Beteiligten für die Bedeutung des sozialen Lernens dadurch, dass Schülerinnen und Schüler verantwortliches Handeln übernehmen und bisher Erlerntes umsetzen, indem sie sich z. B. zu Schulsanitätern (schon ab 7. Klasse), Medienscouts, Streitschlichtern, Busbegleitern (ab 8. Klasse) oder Paten ausbilden lassen. Dieses Konzept der verantwortungsbewussten älteren Schülerinnen und Schüler bewährt sich, da sie durch ihr Handeln als Vorbilder angesehen werden und die Schultraditionen und –werte durch Vorleben weitergeben.
SV – Arbeit
„Schule ist nicht nur Unterricht“ – Nach diesem einfachen Leitsatz gestalten die Mitglieder der Schülervertretung das Zusammenleben an unserer Schule. Es werden jahrgangsübergreifende Aktionen, wie Schulwandertage, Sportturniere und Wettbewerbe organisiert. Um das Gemeinschaftsgefühl aller Schülerinnen und Schüler an der FFG auch sichtbar zu stärken, werden zudem unsere Schulshirts durch die SV gestaltet.
Insbesondere für die Rechte aller Schülerinnen und Schüler und die persönlichen Anliegen einzelner Schülerinnen und Schüler macht sich die SV stark, sodass z. B. die Schülernachhilfe organisiert wird.
Das wichtigste Ziel der SV-Arbeit ist, dass Werte wie Respekt, Zivilcourage und Demokratie an unserer Schule nicht nur gelehrt, sondern in vielfältiger Weise gelebt werden.