Auswärtige haben das Nachsehen

Frau_Hechler.jpgGesamtschule erteilt Absagen

Leopoldshöhe (kem). Die Briefe sind raus: Die Gesamtschule hat entschieden, welche Viertklässler aufgenommen werden. Heute wird es in Leopoldshöhe viele glückliche, in den umliegenden Gemeinden aber viele traurige Gesichter geben. 130 Kinder mussten abgelehnt werden.

Artikel aus der LZ vom 07.02.2009 lz.gif

Gesamtschule erteilt Absagen

Erstmals sind auch Leopoldshöher Kinder darunter. „Es tut mir wirklich leid, dass wir so viele Eltern enttäuschen müssen“, erklärt Schulsekretärin Sabine Heckler. Hinter ihr liegen anstrengende Tage, 280 Briefe, in denen ein positiver oder ein negativer Bescheid beigelegt war, mussten verschickt werden. Vor allem belastete die Sekretärinnen aber nicht der „Schreibkram“, sondern die Absagen an sich. „Die Kinder und Eltern kommen mit so viel Hoffnungen hierher, voller Erwartungen und da tut es weh, ihnen keinen Platz geben zu können“, sagt Hechler und fühlt sich hilflos: „Wenn die Eltern am Telefon weinen, weiß man gar nicht, was man sagen soll.“ „Wir haben wirklich schwer gekämpft und es ist uns nicht leicht gefallen, auszusortieren“, versichert Schulleiter Uwe Scheele. Erstmals hat die Schule auch Kinder aus Leopoldshöhe abgewiesen. „Das sind sechs Schüler, aus deren Gutachten von Seiten der Grundschule hervorgeht, dass sie nur in kleinen Gruppen zu Lernerfolgen kommen. Die sind an einer Schule mit kleineren Klassen besser aufgehoben“, berichtet der Rektor. Man habe hier nicht gegen die Kinder, sondern im Sinne der Schüler entschieden, auch wenn das die Eltern vielleicht nicht so sähen. Zum ersten Mal in der Geschichte der Gesamtschule wurden genau gleich viele Kinder mit (voller oder eingeschränkter) Gymnasiums-, Realschul- und Hauptschulempfehlung aufgenommen. „In den Jahren vorher hatten wir zumeist gut zehn Prozent mit Gymnasialempfehlung und zu gleichen Teilen Real- und Hauptschüler“, berichtet Scheele. Weil aber das verkürzte Gymnasium G8 viele Eltern abschreckt, gab es eine große Nachfrage auch unter guten Schülern. So konnte die Felix-Fechenbach-Schule den optimalen Mix aus dem Pool der Bewerber zusammenstellen. Da sich aus Leopoldshöhe sehr viele Kinder mit Realschulempfehlung beworben hatten, hatten auswärtige Schüler mit dieser Empfehlung fast keine Chance, aufgenommen zu werden. „Aus den umliegenden Gemeinden hatten die Kinder mit gymnasialer Empfehlung, aber interessanterweise auch solche mit Hauptschulempfehlung größere Chancen“, berichtet der Schulleiter. Aus Oerlinghausen dürfen sich 13 Kinder über einen Platz freuen: Sechs aus der Grundschule Helpup, fünf aus Lipperreihe und zwei aus der Südstadtschule.

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