19. 6. 2006 – 3. 7. 2006
Schülerinnen und Schüler der Felix-Fechenbach- Gesamtschule präsentieren ihre Arbeitsergebnisse, die in einem Projekt in Zusammenarbeit mit der Künstlerin Christine Venjakob entstanden sind. Das Projekt wurde ermöglicht und gefördert durch die „Aktion Mensch“.
Projekt „Gestalten in Natur und auf Papier“
Im Juli 2005 begann das von der Aktion Mensch geförderte Projekt. Finanzielle Unterstützung gab es für die Anlage eines Staudenbeetes und die Zusammenarbeit mit der Künstlerin Christine Venjakob. Insgesamt haben sich 20 Schülerinnen und Schüler für das „Gestalten in Natur und auf Papier“ interessiert und in ihrer Freizeit alle zwei Wochen gegärtnert, gezeichnet und gemalt.
Im Oktober wurden Blumenzwiebeln gesetzt, damit Tulpen, Narzissen, Hyazinthen, usw. schon im Frühjahr das Beet farblich attraktiv machten.
Die Blumenzwiebeln und Pflanzen wurden gezeichnet und erste Kompositions- und Gestaltungsprinzipien wurden durch die Künstlerin immer wieder anschaulich durch Beispiele aus der Bildenden Kunst und eigenes Vormachen vermittelt.
Zunächst musste der Boden für die Bepflanzung vorbereitet sowie das Loch für den Teich mit Hilfe des örtlichen Bauhofs angelegt werden.
Im September 2005 wurden dann von einer Staudengärtnerei die ersten Stauden für die Herbstpflanzung geliefert und von den Projektteilnehmerinnen und Teilnehmern eingepflanzt.
Die Pflanzaktion wurde zeichnerisch unter Anleitung der Künstlerin Christine Venjakob festgehalten. Vom Prinzip wurde immer so gearbeitet, dass eine Hälfte gärtnerisch und eine andere Hälfte künstlerisch tätig war. Nach jeweils der Hälfte der Zeit wechselten die Gruppen, so dass jedes Mal jeder Schüler/ jede Schülerin sowohl gemalt als auch im Staudenbeet gearbeitet hat.
Im November wurde das Wetter so ungemütlich, dass die Projektgruppe sich lieber im warmen Klassenraum mit der Natur beschäftigt hat. Die Natur wurde in Form von herbstlichen Früchten, Ästen und Blättern in die Schule geholt. So entstanden unter der Anleitung von Frau Venjakob herbstliche Stillleben, die Äpfel, Quitten, Kürbisse, Weinblättern usw. zeigen.
Die Stillleben wurden in ihrer Komposition jeweils als Kohlezeichnungen vorbereitet, damit die Schülerinnen und Schüler dann ihr Motiv ohne Vorzeichnung frei auf das Blatt aquarellieren konnten.
Im Januar wurde die aus den Fenstern der Schule heraus sichtbare Natur, die lippische Winterlandschaft thematisiert und wurde Motiv für vielfältige malerische Auseinandersetzungen. Das Typische der kahlen Äste, Bäume und Sträucher sowie die Schneespuren auf den umliegenden Feldern wurden malerisch in verschiedenen Techniken, die Frau Venjakob den Schülern näherbrachte, umgesetzt.
Ende März wurde die Arbeit am und im Staudenbeet wieder aktuell. Die Frühblüher des Frühlings konnten draußen vor Ort gezeichnet und aquarelliert werden. Gleichzeitig verlangte der Boden nach Pflege, das heißt nach der Befreiung von Gras und Unkraut.
Das Malen der kräftigen Frühlingsfarben war nach der Winterzeit für alle sehr angenehm. Frau Venjakob gab unterschiedliche Impulse für die weitere malerische Arbeit. Sie führte verschiedene Techniken vor und zeigte Bildbeispiele von Emil Nolde und anderen Künstlern, um den Schülerinnen und Schülern Anregungen zu geben, die Motive des Staudenbeetes großzügig und frei durch leichtes Abstrahieren in ihren typischen Formen und Farben malerisch umzusetzen.
Die Künstlerin führte immer wieder vor, wie mit welchen Farben und Materialien und wie mit verschiedenen Motiven umgegangen werden kann. Dies und ihre unermüdliche Beratung der einzelnen Schülern bei bildnerischen Problemen führte zu sehr guten malerischen und zeichnerischen Ergebnissen.
Ende Mai zeigte sich nun im Staudenbeet, welche Pflanzen wie z.B. Pfingstrose, Mohn usw. noch fehlten. Diese wurden dann zum Teil bei einer Gärtnerei einzeln nach Farbe, Größe und Form ausgesucht und gekauft, zum Teil bei der Staudengärtnerei Setter bestellt, um die Anpflanzung bis zur öffentlichen Übergabe am 19.6.2006 fertig zu stellen. Es fehlten insbesondere noch Pflanzen rund um den Teich, die Staudenbeet und Wasser zu einer Gesamtanlage werden lassen.
Am 16.6.2006 wurde in Form eines Projekttages das Staudenbeet ganz fertiggestellt, die letzten Aquarelle gemalt und die Ausstellung vorbereitet.
(Hinweis: Wenn Sie auf die Bilder klicken, werden diese groß angezeigt…)
Lesen Sie außerdem den
Artikel aus der Lippischen Landes-Zeitung
vom 22. 6. 06:
Die Natur und das Papier gestaltet
Gesamtschüler präsentieren Ausstellung und Staudengarten
Leopoldshöhe (kem). Ob mit Blumenzwiebel und Schippe oder mit Pinsel und Farbe – 20 Schüler der Felix-Fechenbach-Gesamtschule machten sich ans „Gestalten in Natur und auf dem Papier“. So nennen sie auch ihre Ausstellung, die in der Sparkasse eröffnet wurde. Sie zeigt einen Teil der Ergebnisse: die Aquarelle und Kohlezeichnungen. Den anderen Teil, den neu angelegten Staudengarten, kann man an der Gesamtschule betrachten.
Eine interessante Mischung bot dieses AG-Angebot, das von der „Aktion Mensch“ gefördert wurde: Alle zwei Wochen wurde unter der Leitung der Künstlerin (und passionierten Gärtnerin) Christine Venjakob gegärtnert und gemalt. Während die Hälfte der Gruppe ein Staudenbeet anlegte und einen Teich aushob, versuchte die andere Hälfte, die Natur und auch die Menschen darin im Bild festzuhalten. Etliche Bilder zeigen auch Arbeitsutensilien, wie Schubkarre, Eimer und Schaufel.
Skizziert: Christina Dabisch mit ihrer Kohlezeichnung von Menschen im Beet. (Foto: Kemna)
„Den meisten gefiel das Malen gut, aber manche zogen das Unkrautzupfen vor“, erzählte Schülerin Ivana Sapina. Christine Venjakob schilderte die künstlerische Entwicklung der Schüler. Zunächst sei der Wunsch, naturgetreu zu malen, groß gewesen. Dann hätten sie sich zunehmend getraut, abstrakter zu malen. „Und sie haben gemerkt, dass dadurch etwas viel Schöneres entsteht, als ein getreues Abbild.“
Wie viel Engagement die Künstlerin gezeigt habe, machte Kunstlehrerin Sigrid Pöppelmann-Terwey deutlich. Venjakob habe „ihren eigenen Garten geplündert, damit Motive zum Malen da waren“ und habe zum Teil die Schüler nach Hause gefahr
en. Nicht nur die Bilder, auch der Staudengarten sei sehr sehenswert. „Wir hoffen, dass wir den für viele Jahre haben als Motiv zum Malen und als Treffpunkt zum Entspannen.“
Zu jeder Jahreszeit standen andere Themen und Arbeiten im Mittelpunkt. Stand zunächst die Arbeit in der Natur und das Zeichnen von Arbeitsutensilien im Vordergrund, traf man sich im November im warmen Klassenraum, um Stilleben von Äpfeln, Kürbis, Quitten und Weinlaub zu malen.
Die kalte Winterlandschaft stellte die Schüler mit ihren matten Farben wieder vor neue Aufgaben. Und im Frühjahr wurden die bunten Frühblüher aquarelliert, während andere das Beet von Gras und Unkraut befreiten. Die abwechslungsreiche Ausstellung spiegelt die Vielfalt der Arbeiten wider.
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