Gedenkveranstaltung zum 9.-10. November 1938
Schülerinnen und Schüler des 12. Jahrgangs der Felix-Fechenbach-Gesamtschule Leopoldshöhe machten am 10.11.2008 mit mehreren Aktionen ihre Mitschülerinnen und Mitschüler auf dieses historische Datum aufmerksam.
Merle Terwey und Bastian Rottschäfer moderieren das Gespräch.
Über Lautsprecher erfolgten Hinweise auf die Ereignisse am 9.11.1938 und eine Ankündigung der geplanten Veranstaltungen in alle Klassen. Vorher waren schon alle Lehrerinnen und Lehrer über einen Flyer über diese Aktionen informiert worden. In der Pausenhalle zeigten die Schüler/innen aus dem Religions- und Philosophiekurs 12 eine Power-Point-Präsentation über die historischen Ereignisse, um alle Mitschüler/innen zu informieren. Daran werden sich in den einzelnen Klassen weitere Unterrichtsvorhaben bei den Fachlehrern anschließen. Zusätzlich wurden an die Schüler/innen Buttons und Flyer verteilt, die aufrufen, heute genauer hinzusehen und Gewalttaten und Diskriminierung gegen ausländische und andersdenkende Mitbürger und Rassismus zu verhindern.
Zeitzeugen Helmut Heinze und Erwin Ostmeier im Gespräch mit den Schülern/innen
In der Aula hatten die Religions- und Philosophieschüler/innen mit Hilfe ihrer Lehrer Bernd Dabisch und Barbara Tewilt ein 90minütiges Programm zusammengestellt. Über 300 Schüler/innen der Jahrgänge 10 – 13 erfuhren dabei historische und aktuelle Erlebnisse von Verfolgung und Diskriminierung von Betroff enen aus erster Hand. Helmut Heinze, Lemgo, und Erwin Ostmann, Asemissen, berichteten über ihre persönlichen Erlebnisse im November 1938. Superintendent Andreas Lange, Lemgo, informierte über seine Gespräche mit überlebenden Juden aus Lemgo. Zwischendurch spielte die Band „Gehör-Gang“, Detmold, drei Stücke in Reggae und Jazz-Rock, deren Inhalte sich gegen rechtes Gedankengut richteten. In einem Rollenspiel stellten Schüler/innen eine fiktive Schulstunde am 10.11.1938 direkt nach den Synagogenbränden nach.
Superintendent Andreas Lange erzählt von seinen Begegnungen mit jüdischen Zeitzeugen aus Lemgo
In einem zweiten Gesprächskomplex kamen Frau Irmingard Heine und Herr Gockel von der Flüchtlingshilfe Lippe e. V. und ein Mitglied einer Flüchtlingsfamilie, der in Lippe Kirchenasyl gewährt wurde, zu Wort. Hier wurde den Zuhörern der Blick auf aktuelle Verfolgungen in anderen Ländern, aber auch auf die Behandlung Asylsuchender in Deutschland gelenkt. Die Podiumsgespräche moderierten souverän die Schüler Merle Terwey und Bastian Rottschäfer.
Da die Gesamtschule 2007 als „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“ ausgezeichnet wurde, beteiligten sich auch die Mitglieder der Schülervertretung in der 12. Jahrgangsstufe an diesem Projekttag. Einstimmig lautete der Konsens aller beteiligten Schüler/innen: Was damals geschah, darf nicht wieder passieren! Wir müssen hier bei uns selber aktiv werden!
Die Reggae- und Jazz-Rockband „Gehör-Gang“ aus Detmold
(B. Dabisch)
Hinweis: Dieser Artikel stammt von unserer alten Webseite. In einigen Fällen kann es zu Darstellungsfehlern kommen.