37 Abiturient/innen starten in ihre Ausbildung oder ins Studium
Feierlich wurden gestern die Abiturienten der Felix-Fechenbach-Gesamtschule verabschiedet. Das Ziel „Reifezeugnis“ haben in diesem Jahrgang alle erreicht, wenn auch das Arbeiten und Bangen bis zum vergangenen Mittwoch anhielt. Nur sieben der Abiturienten hatten am Ende ihrer Grundschulzeit die Empfehlung erhalten, ein Gymnasium zu besuchen; 27 hatten damals die Realschulempfehlung und drei eine Hauptschulempfehlung.
Mit besonderem Stolz betonte der Schulleiter, Herr Scheele, dass die Gesamtschule den Nachweis erbracht hat, die Entwicklung aller Schüler bis zu maximalen Leistungen unterstützen zu können. Für ein Ziel wie die Hochschulreife sei nicht allein die Kindesleistung maßgeblich, sondern auch der Bildungshintergrund des Elternhauses. Unterschiede müssten ausgeglichen werden; dieses sei möglich in einer „Schule für alle“, wie sie von Bildungsforschern seit langem gefordert, von der Politik in NRW aber leider viel zu wenig gefördert werde.
Herr Scheele umriss die Oberstufenzeit dieses Jahrgangs, die von häufigem Wechsel geprägt war: Sie begann mit den Beratungslehrern Frau Tewilt und Herrn Pollok, der wegen seiner schweren Erkrankung nur kurz diese Aufgabe wahrnehmen konnte und im Dezember letzten Jahres verstarb. Herr Kurtz trat als Beratungslehrer der Stufe ein. Der Wechsel in der Schulleitung (Herr Stanzel ging 2007 in den Ruhestand) betraf diese Stufe ebenso wie der Wechsel in der Oberstufenkoordination (Herr Sundermann wurde 2008 verabschiedet, seine Aufgaben nahm von da an Herr Kurtz in Doppelfunktion an).
Herr Scheele betonte, dass das Erreichen der Hochschulreife der Beginn sei zu weiterem Lernen, sei es in einer beruflichen Ausbildung oder im Studium. Die Gesellschaft benötige Menschen, die lernen wollen und können. Er hoffe, dass die Schule die dafür notwendigen Kompetenzen vermittelt habe und gab den Schüler/innen auf den Weg: „Es muss nicht immer der direkte Weg sein, der zum Ziel führt.“
Der Bürgermeister Herr Schemmel, beglückwünschte die Abiturienten im Namen des Rates und der Verwaltung der Gemeinde Leopoldshöhe. Er gönne den Schülern die heutige festliche Hochstimmung, die aber nach einem Innehalten den Grundstein für weitere Entwicklung beinhalten müsse. Gerade die aktuelle wirtschaftliche Krise sollte nicht in erster Linie zu Angst und Sorgen führen, sondern wie alle Lebenskrisen als Wendepunkt im Dasein begriffen werden. Aus jeder Krise wüchsen Chancen, und auf die Abiturienten warteten Aufgaben, denen sie sich aktiv stellen sollten. Herr Schemmel schloss mit dem Goethe-Zitat „Es ist nicht genug zu wissen, man muss auch anwenden; es ist nicht genug zu wollen, man muss auch tun.“
Der Schulpflegschaftsvorsitzende, Herr Czychun, trug eine „Rezension“ der Abiturzeitung des Jahrgangs vor. In zahlreichen Zitaten von Schülern und Lehrern fand er hochphilosophische wie auch problematisierende Ansätze. Sein Urteil über die Zeitung: Es handele sich um ein überaus lesenswertes, aber extrem ambivalentes Frühwerk einer ambitionierten Autorengruppe, die noch viel vor sich hat.
Auch die Beratungslehrerin, Frau Tewilt, erinnerte sich zu Beginn ihrer Rede zunächst an den Humor und die Lebensfreude von Herrn Pollok, dessen „Augenzwinkern“ den Schulalltag weniger trist, traurig, trostlos gemacht habe. Sie charakterisierte den Jahrgang als geprägt von strahlender Leichtigkeit; Musik und Tanz habe die Oberstufenzeit begleitet. Der Schulabschluss bedeute den Beginn eines neuen, unwägbaren Experimentes, genannt „Leben“. Sie ermunterte die Abgänger, ihre traumtänzerische Leichtigkeit in das Leben mitzunehmen, damit sie an Schwierigkeiten oder Leid nicht scheitern, sondern sich immer neu beflügeln könnten. Auch, wenn ihr Weg „steinig und schwer“ ist (Xavier Naidoo), sollten sie sich Herausforderungen widmen, Chancen zur Weiterentwicklung nutzen und sich nicht manipulieren lassen.
Die Abiturient/innen wurden von Vera Karimzad Sharifi und Tim Halbig vertreten. Vera überblickte mit Wehmut ihre Schulzeit, sagte aber, es sei „gar nicht so schlimm“ gewesen, sie habe viel für ihr Leben gelernt und freue sich über die vergangene Zeit. Tim wies auf das Motto der Stufe hin: „Abios Amigos, auf Siesta folgt Fiesta!“; dieses Motto passe zu dieser Stufe. Er erinnerte daran, wie jede kulturelle Veranstaltung des Jahrgangs immer auch von geselligen Momenten (und einigen Detmoldern) geprägt war. Neben dem Dank an Frau Tewilt, Herrn Kurtz und die weiteren Lehrer betonte Tim auch den Dank an die Eltern für ihre jahrelange Unterstützung.
Nach der Zeugnisübergabe wurden Jasmin Finkenhofer und Mona Rosenstengel für die beiden besten Zeugnisse der Stufe besonders beglückwünscht. Vera Karimzad Sharifi und Sarah Berkenkamp (von rechts nach links) erhielten einen besonderen Dank für ihr verlässliches soziales Engagement.
Die Feier wurde eröffnet mit zwei Beiträgen des Musikkurses der Jahrgangsstufen 11 und 12. Weitere Beiträge bot der Literaturkurs der Jahrgangsstufe 12, der Szenen und Tänze aus dem Musical „Dancing Queen“ nach ABBA noch einmal präsentierte.
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