Die Schöpfung schützen und bewahren
Leopoldshöher Gesamtschüler betonen mit ihrer Ausstellung, wie notwendig der Atomausstieg ist
Leopoldshöhe. Ein beeindruckendes Programm haben die Elftklässler der Felix-Fechenbach-Gesamtschule zur Eröffnung der Ausstellung "25 Jahre nach Tschernobyl – immer noch todsicher – höchste Zeit, Gottes Schöpfung zu bewahren" geboten. Mit einer Schweigeminute wurde der Opfer der Atomkatastrophen in der Ukraine und in Japan gedacht.
Die Schüler rezitierten Gedichte, zeigten eine Power-Point-Präsentation und lasen Texte vor, die bedrückten und berührten. Im Religions- und Philosophieunterricht hatten sie ein Projekt zum 25. Jahrestag des SuperGAUs von Tschernobyl geplant. Die Katastrophe in Japan bestärkte sie zusätzlich in ihrem Wunsch, die Gefahren von Atomkraft darzustellen. "Aus der Beschäftigung mit der Schöpfung und den Rechten der Menschen und der Erde haben wir eine Verpflichtung für die Bewahrung der Schöpfung herausgearbeitet", erklärte Lehrer Willy Steinmann bei der Ausstellungseröffnung im Foyer des Rathauses. "Wir wollten dem Vergessen von Tschernobyl entgegenwirken und haben nach Fukushima gesagt: Jetzt erst recht!"
Die Ausstellung beginnt mit dem Abdruck der "Anti-Genesis", eines Gedichts, das die Zerstörung der Erde der Schöpfung gegenüberstellt, und endet mit der ,,Erdcharta und den Wünschen und Hoffnungen der Gesamtschüler. Auf Plakaten informieren sie über Atomkraft, die Katastrophen und die Folgen für die Menschen. Die Besucher erfahren zum Beispiel, dass die sogenannten Liquidatoren in Tschernobyl bis zu zwei Kilo Körpergewicht am Tag verloren haben. Aber auch, dass es seit Tschernobyl in deutschen Atomkraftwerken neun größere atomare Unfälle gegeben hat.
"Wer verantwortlich handeln will gegenüber der Umwelt und gegenüber nachfolgenden Generationen, muss sich von dieser Technik verabschieden", betonte Gesamtschulleiter Uwe Scheele. "Wenn es zum GAU kommt, ist Atomenergie nicht beherrschbar" meinte auch Bürgermeister Gerhard Schemmel. Er dankte den Schülern für ihr Engagement und appellierte an sie, auch zukünftig wachsam und kritisch das politische Geschehen zu verfolgen. Die Ausstellung ist noch bis zum 1. Juli im Rathaus zu sehen. (kem)
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