Entlassung der 13. Jahrgangsstufe

Wir haben uns durchgegoogelt

66 Schülerinnen und Schüler der 13. Jahrgangsstufe wurden am 1.7.2011 mit einer Feierstunde in der Aula verabschiedet. In ihren Redebeiträgen würdigten der Schulleiter, Herr Scheele, der stellvertretende Bürgermeister, Herr Burkamp, die stellvertretende Schulpflegschaftsvorsitzende, Frau Berger und die Schülervertretung (Saskia Walter, Victoria Morris) die Leistungen der Schulabgänger/innen. Erstmals wurde der Förderpreis der Bürgerstiftung für gesellschaftliches Engagement vergeben. Das Programm wurde musikalisch eingerahmt vom Musikkurs der 11. Jahrgangsstufe unter der Leitung von Frau Gaydoul-Tönsmann.

Der Schulleiter, Herr Scheele, begann seine Rede mit seiner Bewunderung für die erreichte Leistung, insbesondere bei den Schülerinnen und Schülern, die mehr als andere gekämpft haben, die schwerere Bedingungen meistern mussten als andere. Er formulierte den Dank an Eltern, Freunde und Nahestehende sowie Kollegen, um dann plötzlich seine Rede zu unterbrechen mit der Frage "Passt das eigentlich zu eurem Jahrgang?" Es stellte sich heraus, dass Herr Scheele den Beginn seines Beitrages – getreu dem diesjährigen Abimotto – ergoogelt hatte, es handelte sich um einen Text aus dem Jahr 2007 einer Berliner Schule. Herr Scheele wies darauf hin, dass das Googeln immer kritisch beurteilt werden müsse, wie auch die Beratungslehrer mit ihrem Wilhelm-Busch-Zitat im Programm "Wer in den Fußstapfen eines anderen wandelt, hinterlässt keine Spuren" anmahnten.

Von den 66 Schüler/innen empfingen 62 das Zeugnis der Reife und vier das Zeugnis über den schulischen Teil der Fachhochschulreife. Herr Scheele bekräftigte, dass alle auf diesen Erfolg stolz sein können. Nach der "Einteilung" am Ende des 4. Schuljahres hatten 12 eine Hauptschul-, 42 eine Realschul- und nur 12 eine Gymnasialempfehlung gehabt, die meisten unserer Schüler hätten an einem Gymnasium das Abitur wahrscheinlich nicht erreicht. Nur die Gesamtschule bietet die Chance, die Schullaufbahn auch nach dem Alter von 9 Jahren individuell zu beeinflussen, so dass Entwicklungen genutzt werden können. Dass die Durchschnittsnote unserer Abgangszeugnisse 0,2 Punkte unter denen der Gymnasien liegt, sei unter den Umständen nicht überraschend, der Erfolg zähle. Herr Scheele hofft, dass die Schüler/innen mit den notwendigen Kompetenzen ausgestattet wurden, um den Prozess des Lernens fortsetzen zu können. Dieses diene nicht allein der persönlichen Entwicklung, sondern sei allgemeine Aufgabe der Gesellschaft.

Der stellvertretende Bürgermeister der Gemeinde Leopoldshöhe, Herr Burkamp, wiederholte die Notwendigkeit lebenslangen Lernens und beglückwünschte die Abgänger/innen zur erreichten Ausgangsbasis für ihre Zukunft. Zwar ende jetzt ein Lebensabschnitt, es begännen aber viele neue. Herr Burkamp wünscht den Schüler/innen die innere Zufriedenheit, mit der sie alle Aufgaben im Leben meistern könnten.

Die stellvertretende Schulpflegschaftsvorsitzende, Frau Berger, gab den Schüler/innen das Wort Benjamin Brittens auf den Weg: "Lernen ist wie Rudern gegen Strom: Sobald man aufhört, treibt man zurück." Sie mahnte, dass man im Leben immer zunächst investieren müsse, bevor man etwas zurückbekomme, das sei bei der Karriere so, aber auch im Sport oder in der Liebe.

Die Glückwünsche der Schülervertretung wurden von Saskia Walter und Victoria Morris übermittelt. Sie freuten sich zunächst, dass seit dem letzten Schultag der 13er genügend freie Parkplätze zu finden seien; auch den freien Tag während der mündlichen Abiturprüfungen hätten sie begrüßt. Sie wünschen den Abgängern viele schöne Erinnerungen an die Schule und dass sie Ziele finden, die sie realisieren möchten. Besonders bedankte sich die SV für die Mitarbeit von Lara Winkel, Jonas Rottschäfer und Lukas Klöpping.

Zum ersten Mal wurde auf einer Entlassungsfeier der Förderpreis der Bürgerstiftung (2010 von Leopoldshöhern für Leopoldshöher gegründet) vergeben. Die Vorsitzende, Frau Blöbaum, würdigte damit das herausragende soziale Engagement, mit dem sich Marko Barnowski einen Namen gemacht hatte. Markos Verantwortungsbewusstsein, seine Selbständigkeit und Zuverlässigkeit, seine Bereitschaft, Konflikte zu vermeiden bzw. aktiv zu schlichten wurden dargestellt. Als Leiter des Technikteams hat Marko daneben nicht nur sämtliche Veranstaltungen in der Aula mit großem Zeitaufwand begleitet, sondern auch jüngere Schüler in diese Arbeit eingewiesen und habe so Vorbildfunktion eingenommen sowie für Kontinuität gesorgt.

Die Beratungslehrer der Stufe, Frau Slotta und Herr Schumann, beschrieben die Wege, die die Schüler/innen gehen, und die Wegweiser, die die Lehrer versucht haben, für die Schüler zu sein. Auf dem Weg seien zahlreiche Spuren hinterlassen worden, neben breiten und tiefen Spuren auch kleinere, aber besondere. Zu nennen sei dabei die ansteckende Fröhlichkeit dieser Stufe, ihre Unmenge von Abipartys, die immer perfekt organisiert gewesen seien (was bei den Hausaufgaben nicht immer gelang). Offen sei die Stufe für – auch anstrengende – Theaterbesuche gewesen, vier Schülerinnen und Schüler haben sogar an professionellen Produktionen des Landestheaters Detmold teilgenommen. Die herausragende Literaturkurs-Aufführung passt als prägendes Gemeinschaftsprojekt in diese Reihe. Herr Schumann und Frau Slotta machten darauf aufmerksam, dass dieser Jahrgang ("ein besonders netter!") ohne Zivildienst, ohne Studiengebühren und weit entfernt vom Doppeljahrgang 2013 in aller Ruhe seinen Weg suchen könne. Jeder solle seinen Standpunkt finden, aber auch zu Veränderungen bereit sein. Es seien zwar bereits Spuren hinterlassen worden, aber der wirklich wichtige Weg fange jetzt erst an.

Die Sprecher der Jahrgangsstufe, Lara Winkel und Lukas Klöpping, gaben zu, dass die Stunden zwischen den Pausen zuweilen vernachlässigt wurden, die Lehrer mussten manchmal daran erinnern, dass es jetzt in erster Linie um Woyzeck oder um Synapsen gehe. Sie hielten sich selber nicht für einen ruhigen, fleißigen, pflegeleichten Jahrgang und hätten Verständnis für die häufige Kritik an der "Bierzeltstimmung". Sie dankten aber für alle Geduld, Motivation und auch allen Druck, die ihnen entgegengebracht wurden und letztlich zum Erfolg führten.

In einem mehr als 10minütigen Film "Ready to go" stellte sich die 13. Jahrgangsstufe abschließend humorvoll dar.

Für die besten Abiturzeugnisse wurden besonders geehrt Madeleine Wenzkowski und Marko Barnowski (rechtes Bild) mit einem Notendurchschnitt von 1,4 sowie Sina Kerfs und Pascal Lange (links) mit einem Notendurchschnitt von 1,6. Seit dem Jahr der Mathematik 2008 wird auch ein Preis der Deutschen Mathematikervereinigung für die besten Leistungen in diesem Fach überreicht. Damit wurden Sina Kerfs und Tobias Pudenz (unten rechts) geehrt.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Der Musikkurs der 11. Jahrgangsstufe unter der Leitung von Frau Gaydoul-Tönsmann umrahmte die Feierstunde musikalisch. Zu hören war "We go together" und "Summer Nights" aus dem Musical Grease, "When September ends" von Green Day und "Grenade" von Bruno Mars. Ohne dass die Qualität der Aufführung geschmälert wurde, zeigte sich die fröhliche Stimmung des Kurses deutlich.

 

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