Foto-AG der Gesamtschule verzichtet auf jegliche Nachbereitung ihrer Bilder
Artikel aus der LZ vom 22. April 2015
Seit 16 Jahren gibt es an der Felix-Fechenbach-Gesamtschule eine Arbeitsgemeinschaft Naturfotografie. Was deren Mitglieder mit der Spiegelreflex einfangen, genügt professionellen Ansprüchen.
Von Dieter Asbrock
Leopoldshöhe. Derzeit besteht die Foto-AG ausschließlich aus Mädchen. "Wir fotografieren gerne", sagte Sara Krüger, "und hier stehen uns gute Kameras zur Verfügung, die die meisten nicht zu Hause haben." Die Ausrüstung besteht aus sechs digitalen Spiegelreflexkameras mit Makroobjektiven und Nahlinsen. Montags trifft sich die Foto-AG, dann geht es raus zur Motivsuche – entweder in den schuleigenen Staudengarten oder durch Wald und Flur in Leopoldshöhe. Bisweilen führen Exkursionen auch in botanische Gärten der Region, auch die Herrenhäuser Gärten in Hannover haben schon Besuch von den fotografierenden Schülerinnen bekommen.
Wie bei jedem ambitionierten Fotografen gilt auch hier: Nicht einfach drauf halten und knipsen. Gefordert ist die Suche nach dem besonderen, schönen Motiv, der richtige Blickwinkel, der passende Ausschnitt, die gelungene Gesamtkomposition. Die Ergenbisse der Fotopirsch werden in der Gruppe diskutiert.
Das Besondere an der Foto-AG ist: Es findet keine weitere Bearbeitung der Bilder statt. Weder werden die Fotografien mit einem Bildbearbeitungsprogramm aufgehübscht, noch die vielen Szenen-Programme und Automatiken der Spiegelreflexkameras eingesetzt. Das setzt schon einiges an fotografischem Grundwissen um Verschlusszeit, Blende und Tiefenschärfe voraus.
Diese Vorgehensweise ist wohl auch der Tatsache geschuldet, dass die Digitalfotografie 1999 noch in den Kinderschuhen steckte. Sigrid Pöppelmann-Terwey, eine der beiden betreuenden Lehrerinnen und selber begeisterte Fotografin, hatte die AG damals aufgrund einer Anregung des Umweltzentrums Heerser Mühle in Bad Salzuflen ins Leben gerufen. In den ersten Jahren wurde mit analogen Kameras auf 35-mm-Film fotografiert. Da sich drei Schüler einen Film teilten, musste man schon gut haushalten mit seinen zwölf Aufnahmen. "Heute kommen hunderte Fotos pro Shooting zusammen", so Pöppelmann-Terwey.
Die Mitglieder der Naturfotografie-AG sind mit Eifer bei der Sache. Und sie haben festgestellt, dass ihre hier erworbenen Kenntnisse auch im Alltag ganz nützlich sind: "Man macht sich schon mehr Gedanken ums Bild und die Motivwahl", hat Sara Krüger festgestellt.
Naturfotografie-AG stellt in Soest aus
Was die Schülerinnen und Schüler der Foto-AG an sehenswerten Bildern produzieren, bleibt ihren Mitschülern nicht verborgen. Die besten Fotos des Jahres werden zu Kalendern und Bildkarten verarbeitet oder im Posterformat auf Kunstausstellungen gezeigt. Derzeit wird eine Auswahl von 30 Naturfotografien der AG im Foyer der "Qualitäts- und Unterstützungsagentur – Landesinstitut für Schule (QUA-LiS)" – eine Einrichtung des NRW-Schulministeriums – in Soest am Paradieser Weg 64 gezeigt. Sie können dort noch bis zum 26. Juni montags bis freitags von 8 bis 16 Uhr besichtigt werden.
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