Leopoldshöhe (kem). Geistreiche und witzige Texte, in großer Themenvielfalt von selbstbewussten Schülern vorgetragen, haben für ein hohes Niveau beim Leopoldshöher "Poetry Slam" gesorgt. Mehrere hundert Besucher applaudierten begeistert und wählten Simon Orbke zum Sieger.
Statt einer Theateraufführung hatte sich der Literaturkurs des zwölften Jahrgangs für zwei Poesieabende entschieden. Der Wettstreit der Worte, durch den Levi Janzen und Leon Dertwinkel als Moderatoren führten, war der erste.
Statt einer Theateraufführung hatte sich der Literaturkurs des zwölften Jahrgangs für zwei Poesieabende entschieden. Der Wettstreit der Worte, durch den Levi Janzen und Leon Dertwinkel als Moderatoren führten, war der erste.
Fünf Minuten Vortrag können ganz schön lang sein, doch die vier jungen Frauen und vier jungen Männer hatten sich gut vorbereitet. Sie hatten im Literaturkurs je zwei Texte entwickelt mit Unterstützung von Mitschülern, den Lehrerinnen Elisabeth Pietsch und Andrea Schöning und Theaterpädagogin Beate Brieden vom Bielefelder Theater.
Lana Sölter machte einen eindrucksvollen Auftakt mit ihrem Text "Das Mädchen, das bin ich." Sie schilderte darin die Differenz zwischen der Außen- und Innenwahrnehmung ihrer Person, stellte sich ganz anders dar, als es in ihr aussieht. "Auf den Schwingen der Musik" gelingt Niklas Hartmann alles, sie macht seinen grauen Alltag bunt, wie er in seinem Text "Die Musik und ich" eindringlich verdeutlichte. Svea Rückert dachte über ihre Zukunft und Identität nach. "Wenn ich nicht wäre, wer ich bin", dann wäre sie wagemutig, gradlinig und einsatzfreudig.
Ganz ohne Textblatt kam Simon Franz auf die Bühne und plauderte locker über witzige Szenen im Schulalltag. Auch Nicolas Friemel sprach ganz frei seinen Text "I handy, you handy", in dem er sich zurücksehnt in die Zeit vor dem Smartphone und klagt: "Wir sind die Generation bewusster Isolation." Simon Orbke dachte nach über Schulfächer, wie Philosophie, in denen "Leute, die seit Jahrhunderten tot sind, mir erzählen wollen, wie ich zu leben habe." Über Namen machte Jana Schröter sich Gedanken und erntete, wie ihr Vorredner, viele Lacher. Dagegen sorgte Sabrina Stock mit ihrem Text "Plastiktüte" über die Verschmutzung der Meere mit Müll eher für Betroffenheit.
Bei so vielen guten Vorträgen fiel dem Publikum die Wahl schwer. So kamen nicht nur drei, sondern vier "Slammer" ins Finale. Dort siegte Simon Orbke vor Jana Schröter, Platz drei teilten sich Nicolas Friemel und Svea Rückert. Orbke durfte zur Belohnung gestern Abend bei der "Night of modern Poetry" auftreten.
Hinweis: Dieser Artikel stammt von unserer alten Webseite. In einigen Fällen kann es zu Darstellungsfehlern kommen.