Rückrunde im Schüleraustausch: Aus Gastgebern werden Gäste

Ein Land mit viel Sehenswertem und herzensguten Leuten“

Gelungene Premiere in EPINAL

„On verra“ , „wir werden sehen…“ – so endete der Bericht über den ersten Besuch einer französischen Austauschgruppe des „Lycée Saint Joseph“ in EPINAL im 11. Jahrgang der Felix-Fechenbach-Gesamtschule Leopoldshöhe in der Zeit vom 1. bis 9.2.2007.

„On a vu, et on en est content!“, „wir haben gesehen, und wir sind glücklich darüber!“ – dieses Fazit ziehen wir, zehn Schülerinnen, ein Schüler und ein Lehrer, gemeinsam nach unserem Austauschbesuch in Epinal vom 8. bis 16.3.2007.

Die engagierte Deutschlehrerin am „Ensemble Scolaire Notre Dame – Saint Joseph“ Nathalie WOURMS, mit der wir die Sorge um die Zukunft der jeweiligen Fremdsprache teilen, bietet ihren Schülerinnen und Schülern in den einzelnen Jahrgangsstufen verschiedene Möglichkeiten der Begegnung mit der deutschen Wirklichkeit an mit dem Schüleraustausch in der Troisième (= letzte Klasse des Collège/S I) mit der Karla-Raveh-Gesamtschule LEMGO und – wie sie in der zum Tag der Offenen Tür am 16./17.3.2007 frisch erschienenen Selbstdarstellungsbroschüre des Schulzentrums zum Ausdruck bringt: – gern auch künftig in der Seconde (= erste Klasse des Lycée) mit der Felix-Fechenbach-Gesamtschule LEOPOLDSHÖHE als highlights.

In enger, freundschaftlicher Zusammenarbeit – auch bei der Durchführung des gesamten Austauschs – hatte sie mit ihrer Kollegin Béatrice MATHIEU ein sehr vielfältiges, eindrucksvolles Programm vorbereitet und dafür mit Erfolg herrliches Wetter bestellt.

Der schulische Teil bot zum einen Gelegenheit, am jeweiligen Fachunterricht der Austauschpartner teilzunehmen, zum anderen mit ihnen zusammen an konkreten Themen zu arbeiten. Hinzu kamen einige Stunden der deutschen Schüler in der eigenen Gruppe. So konnten sie Einblicke gewinnen in eine andere als die ihnen vertraute Schulwirklichkeit. Nicht verwunderlich, dass mangelnde Vertrautheit und eingeschränkte Sprachkenntnisse oft ein Gefühl von Orientierungslosigkeit hervorriefen, mit dem man im Laufe der Tage immer besser leben konnte…

Der außerschulische Teil des Programms beinhaltete gemeinsame Unternehmungen der deutschen SchülerInnen aus Lemgo und Leopoldshöhe mit ihren französischen Austauschpartnern:

  • Ein Bowling-Nachmittag bot die Möglichkeit, bei einer gemeinsamen spielerischen Aktivität Spaß zu haben.
  • Eine gemeinsam vorbereitete Stadtrallye in gemischten Gruppen brachte die idyllisch an der Mosel gelegene Stadt Epinal – Hauptstadt des Département Vosges (88) – näher.
    (Die hochinteressante „Imagerie“ – „Bilderbögen-Druckerei“, für die Epinal weltweit bekannt ist und in der traditionelle Techniken mit heutigen Motiven verbunden werden, besuchten die deutschen Schüler allein.)
  • Eine Exkursion in die Hochvogesen – im Sommer wie im Winter eine beliebte Fremdenverkehrsregion – mit (Schnee-) Wanderung am Berg Hohneck (1362 m) und typischem Mittagessen in einer Alm-Herberge („Die ganze Gruppe hat gut gegessen!“, so der Wirt) ermöglichte unvergessliche Eindrücke von einer herrlichen Landschaft Frankreichs.
  • Der abschließende Ausflug nach NANCY (in Konkurrenz mit METZ um den Vorrang in Lothringen) führte zunächst über den kleinen Ort PORTIEUX mit seiner „Verrerie“, wo wir die einzelnen Arbeitsschritte der Herstellung von Glaserzeugnissen hautnah miterleben konnten. Beschäftigte die Fabrik in ihren Glanzzeiten 1.200 Arbeitskräfte so sind es derzeit noch ganze 24! So fühlt sich „Globalisierung“ im französischen Lothringen an. Nach dem obligatorischen Gruppenfoto vor dem Denkmal auf der frühlingshaften „Place Stanislas“ gab es erst einmal Gelegenheit zur Stadterkundung in kleinen Gruppen, bevor ein Besuch des „Musée Lorrain“ das offizielle Programm beschloss.
  • Private Aktivitäten der Gastfamilien rundeten – je unterschiedlich – das Programm des Austauschbesuchs ab.

Der Aufenthalt in Epinal bot – bei aller Zufälligkeit und Unterschiedlichkeit der gebildeten „Tandems“ – die Möglichkeit, aber auch die Notwendigkeit, andere Realitäten kennen zu lernen, sich – auf Zeit – darauf einzulassen, sie mit dem Bekannten zu vergleichen und vielleicht: etwas davon in die eigene Wirklichkeit mitzunehmen. In diesem Sinne haben alle Austausch-TeilnehmerInnen – wenn auch in unterschiedlichem Ausmaß – Erfahrungen gemacht, die sie in der Rückschau positiv bewerten und nicht missen möchten. Natascha scheint es dabei besonders gut getroffen zu haben, so dass sie für sich folgendes Fazit ziehen kann: „Ich nehme ein super gutes Bild von Frankreich mit. Ich habe dort gemerkt, dass die Leute vielleicht nicht ganz so viel Wert auf ein tolles Haus legen, dafür aber um so mehr Wert auf Familie, Freunde, einfach auf den Zusammenhalt. Kurz gefasst: ein Land mit viel Sehenswertem und herzensguten, gastfreundlichen Leuten.“

Wir beteiligten LehrerInnen bemühen uns, aus Erfahrungen der Premiere zu lernen und nach Möglichkeiten zu suchen, die Rahmenbedingungen, wo es geht, zu optimieren. Nataschas Bilanz ist uns dabei Ansporn: „Ich fand unseren Besuch total toll und würde gerne noch da sein.“ (Übrigens entspricht diese positive Bilanz dem Fazit, das die französische Gruppe nach ihrem Besuch bei uns im Februar gezogen hat!)

Merci Nathalie et Béatrice, merci Epinal! Au revoir et : à la prochaine…

Und schließlich: Merci Jutta BUSSE für deine Initiative, die Einladung zum Mitmachen, für deine tolle Organisation und deinen Einsatz für das Gelingen des Austauschs hier und in Epinal!

Willi STEINMANN

Hinweis: Dieser Artikel stammt von unserer alten Webseite. In einigen Fällen kann es zu Darstellungsfehlern kommen.

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