Aufklärung mit Herz und nah am Mann
Leopoldshöher Gesamtschüler informieren sich auf dem Aids-Parcours
Leopoldshöhe (sew). „Na, was ist falsch?“, fragte Gisela Schmidt-Gieseke und zeigte auf Plakate, die das Bundesgesundheitsamt verteilt. Abgebildet ist Gemüse, veritable Gurken, Spargel oder Möhren, überzogen mit Kondomen. In der Gesamtschule war die Frage Bestandteil des Aids-Parcours und zwei Jahrgangsstufen, 8 und 9, kannten am Ende die Antwort. Foto: A.Sewing
Artikel aus der LZ vom 03.04.2008
Leopoldshöhe (sew). „Na, was ist falsch?“, fragte Gisela Schmidt-Gieseke und zeigte auf Plakate, die das Bundesgesundheitsamt verteilt. Abgebildet ist Gemüse, veritable Gurken, Spargel oder Möhren, überzogen mit Kondomen. In der Gesamtschule war die Frage Bestandteil des Aids-Parcours und zwei Jahrgangsstufen, 8 und 9, kannten am Ende die Antwort.
Botschaft verpackt: Jessica Basaran hält hier Verhütungsmittel in der Hand – in jedem Plastikherzchen ist etwas anderes. An dieser Station des Aids-Parcours wurden die Vor- und Nachteile den Gesamtschülern vorgestellt.
In der Aula waren die Stellwände mit blinkenden Lichterketten verziert, Herzchen oder ein Kondom-Kino, ein Kasten, in dem ein blinkender Dildo quasi blind mit dem hauchdünnen Gummi bestückt werden musste, fanden sich ebenso wie die Aufklärungsplakate.
Das Projekt ist eine Gemeinschaftsaktion der Drogenberatung, des Gesundheitsamtes und Pro Familia. Am Dienstag und Mittwoch arbeiteten Vertreter dieser Institutionen mit den Lehrern und Svenja Stegelmann vom Jugendzentrum Leopoldshöhe zusammen. Schulsozialarbeiterin Michaela Nerstheimer und die Fachbereichsleiterin der Fachgruppe Naturwissenschaften Annette Bruck hatten die Verknüpfung organisiert, mit dem Ziel, den Parcours eventuell im Schulprogramm zu verankern, wenn alles gut läuft.
Je 60 Schüler teilten sich in Gruppen auf und absolvierten nacheinander vier Stationen. Die Jugendlichen beantworteten Fragen und sammelten Punkte. Im Mittelpunkt stand die Sexualität, entsprechend unterschiedlich fielen die Reaktionen aus. „Es gab reine Mädchen- oder Jungengruppen. Es wird gekichert, aber auch sehr ernsthaft diskutiert“, beschrieb die stellvertretende Schulleiterin Beate Gollner das Arbeitsklima in der Aula. Die Jugendlichen lernten die neuesten Verhütungsmethoden kennen und auch die Übertragungswege des Aids-Virus. Pantomimisch spielten sie Begriffe nach und kamen an ihre Grenzen. Auf den Karten fanden sie zum Beispiel Begriffe wie „Flotter Dreier“ oder „Petting“. „Es ist gewollt, dass es nicht einfach ist, dies darzustellen. Die Jugendlichen sprechen in den Gruppen mehr miteinander“, stellte Schmidt-Gieseke von Pro Familia fest. Und der Fehler auf den Plakaten? „Da ist Luft vorne in der Spitze. Das Kondom würde im Einsatz platzen, wenn es so verwendet würde. Da hat die Werbeagentur offensichtlich gepennt.“
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