Versorgung für den Ganztagesbetrieb perfekt!
Mit einem langen, abwechslungsreichen Programm weihten die Grundschule Nord und die Felix-Fechenbach-Gesamtschule den Neubau der Mensa-Aula ein. Damit ist die Versorgung aller Schüler/innen mit einer warmen Mahlzeit künftig professionell gesichert (bisher stand dafür nur ein umgebauter Klassenraum zur Verfügung). Gleichzeitig wurde ein geräumiger Veranstaltungsraum geschaffen, der Schulveranstaltungen sowie kulturellen Angeboten der Gemeinde Leopoldshöhe einen angemessenen Rahmen bietet bzw. diese überhaupt ermöglicht.
Der Saal des neuen Gebäudes war voll belegt, geladene Gäste waren neben den Vertreter/innen der Gemeinde Leopoldshöhe das Architektenbüro Schmersahl, Biermann & Prüßner, die Mitarbeiterinnen des Mensavereins, die Schulleitungen der Grundschule Nord und der Felix-Fechenbach-Gesamtschule, alle weiteren gegenwärtigen und ehemaligen Mitarbeiter/innen der Schulen, mehrere Vertreter/innen aller Klassen sowie Schulpflegschaftsmitglieder.
Der Schulleiter der Felix-Fechenbach-Gesamtschule, Uwe Scheele, betonte zunächst seine Freude darüber, dass die erste Stufe der baulichen Erweiterung des Ganztagsbetriebes nun endlich erfüllt wurde. Seit im Jahr 1991 der Ganztagsbetrieb begann, erfolgte die Verpflegung der Schüler 19 Jahre lang provisorisch. Mit dem Umbau der alten Aula hofft er, bald auch Raum für die Schülerbibliothek und für ein Selbstlernzentrum (Lernstudio) zu erhalten. Auch offene Angebote und Arbeitsgemeinschaften finden derzeit nur in Klassen- und Fachräumen statt. Ein Arbeitsraum für die Oberstufe musste im vergangenen Sommer wegen der gewachsenen Schülerzahlen geschlossen werden, auch hier besteht also dringender Bedarf an neuen Räumen. Für diese Bedürfnisse könnte das alte Aulagebäude genutzt werden. Herr Scheele beschrieb den Planungsprozess für die neue Mensa-Aula. Schwierig war auch, dass keine Landeszuschüsse für den Bau vorgesehen waren („Die Landesregierung mochte bereit stehende Bundeszuschüsse nicht an das ungeliebte Kind Gesamtschule weiterreichen.“). Innerhalb der Gemeinde fanden sich dennoch unter Schwierigkeiten Möglichkeiten, die zu einem einstimmigen Beschluss für den Neubau führten. Herr Scheele bedankte sich beim Architekturbüro Schmersahl, Biermann & Prüßner für die Ausführung sowie bei den Schulhausmeistern, dem Mensaverein und den Mitarbeitern des Bauhofes, die besonders an den letzten hektischen Tagen mit mehreren Doppelschichten dafür gesorgt haben, dass die Einweihung zum vorgesehenen Termin stattfinden konnte.
Der Bürgermeister der Gemeinde Leopoldshöhe, Gerhard Schemmel, erinnerte sich daran, dass bereits im Jahr 1984 über die Errichtung eines pädagogischen Zentrums in der Gemeinde gesprochen wurde. Aus der alten Hauptschule entstand schließlich die Gesamtschule Leopoldshöhe. Das neue Gebäude ist mit einer „gewissen Bescheidenheit“ ausgestattet worden, da (wegen der fehlenden Landeszuschüsse) die Gemeinde die Baukosten von 3,1 Millionen Euro allein aufbringen musste. Herr Schemmel ist aber überzeugt davon, dass der Neubau für die Zukunftsfähigkeit der Gemeinde Leopoldshöhe von großer Bedeutung ist. Eine Investition wurde so für Jugend, Bildung, Kultur und Zukunft getätigt. Der Begriff Bildung (Deutschlands wichtigste Ressource) hat sich in den vergangenen Jahren stark gewandelt. Nicht mehr die Wissensvermittlung allein spielt eine Rolle, sondern gemeinsam verbrachte Freizeit in der Schule. Das ist ohne ein warmes Essen nicht möglich. Besonders bedankte sich Herr Schemmel für das Engagement des Mensavereins, entstanden durch ehrenamtlich tätige Mütter, die die vom Schulträger gesetzten Rahmenbedingungen erst mit Leben füllten und füllen. Auch der kulturelle Aspekt des neuen Gebäudes ist Herrn Schemmel sehr wichtig. Ein attraktiver Veranstaltungsort steht nun zur Verfügung. Das ist sinnvoll, weil Leopoldshöhe als einzige lippische Gemeinde Zuwachs zu verzeichnen hat. Wichtig ist also, die Zukunft für junge Menschen in der Gemeinde sicherzustellen. Auch künftig wird Leopoldshöhe an einer Gemeinde bauen, in der sich alle Generationen wohl fühlen.
Für das Architekturbüro Schmersahl, Biermann & Prüßner sprach Falko Biermann. Er war froh, dieses multifunktionale Gebäude im Schulzentrum Leopoldshöhe gestalten und bauen zu können und bedankt sich für das gute Gelingen des Planungs- und Bauprozesses. Schon der Name des Gebäudes (Mensa-Aula) beinhaltet die Funktionalität: Mensa für Tisch, Aula für repräsentative öffentliche Halle, vielfältige Nutzung ist möglich. Beim Bau wurde auf Schonung der Ressourcen geachtet sowie die Nachhaltigkeit unterstützt, etwa durch Verwendung einer Wärmepumpe und einer Photovoltaikanlage. Herr Biermann wünscht der Gemeinde ein noch attraktiveres kulturelles und schulisches Leben.
Die Wortbeiträge wurden aufgelockert durch ein vielfältiges Programm, durch das die ehemaligen Schülersprecherinnen Ivana Sapina, Verena Budde und Merle Terwey aus der Stufe 13 führten. In ihrem vorletzten Schuljahr konnten sie das Fortschreiten der Bauarbeiten verfolgen, wobei für die Jungen vor allem das Errichten eines Krans interessant war, während die Mädchen nur Augen für die sommerlich gekleideten Bauarbeiter hatten. Die Einrichtung des Selbstlernzentrums begrüßten die Schülerinnen zwar, klagten aber darüber, dass nach dem „Pisa-Schock“ die Verantwortung für das Lernen auf die Schüler abgewälzt werde. Trotzdem sehen sie positiv auf die Neuerungen, oder sogar mit Neid: „Immer, wenn ich gehe, kommen die tollen Sachen!“
Die Instrumentalgruppe der Felix-Fechenbach-Gesamtschule „Leo’s Brass Band“ trug unter der Leitung von Frau Künsting zweifach zum Rahmenprogramm bei: Mit „Pomp and Circumstances“ von Edward Elgar sowie mit „The Final Countdown“ von Joey Tempest (Europe). Die Gruppe besteht seit mehreren Jahren in wechselnder Zusammensetzung, derzeit gehören Schüler/innen der 7. bis 9. Jahrgangsstufe dazu. Nach mehreren weihnachtlichen Aktivitäten hat sich die Gruppe im neuen Jahr sehr kurzfristig auf die Einweihungsfeier umstellen müssen. Da es sich um motivierte Schüler/innen handelt, die auch gerne bereit sind, jeden Dienstag in der 7. Stunde zu proben, wenn keiner mehr in der Schule ist, sind auch ihre Beiträge gut gelungen.
Die Grundschule Nord präsentierte sich mit zwei Programmpunkten: Der Chor unter Leitung von Frau Genz trug den „Klassenhit“ vor. Es folgten zwei Tanzdarbietungen „Line Dance“ und „Rock’n’Roll“ unter der Leitung von Frau Koston. Man sah daran, wie schon in der Grundschule wesentliche Voraussetzungen geschaffen werden für künftige Darbietungen der älteren Schüler/innen.
Der Kurs Darstellen und Gestalten (D & G) der Jahrgangsstufe 8 zeigte – passend zur neuen Mensa – mehrere kurze Szenen zum Thema „Der Suppenkaspar“ (aus Heinrich Hoffmann, Der Struwwelpeter). Er stellte dar, wie die hektische Verpflegung am Kiosk in der Pausenhalle zu schlechten Umgangsformen führt, wie der Griff zu Fast-food die familiäre Tischkultur zerstört, wie die neue Mensa zu einem attraktiven sozialen Ort für Schüler/innen wird. Auch die anderen D & G-Kurse haben sich mit dem Thema Suppenkaspar auseinandergesetzt. Am 9. Februar werden die Arbeiten aller D & G-Kurse in der neuen Aula vorgestellt.
Es folgte eine Modenschau der neuen Schul-T-Shirts und -pullover, an der sich Schüler/innen mehrerer Stufen und auch Lehrer/innen beteiligten. Die Modenschau wurde moderiert von den derzeitigen Schülersprecherinnen Saskia Walter und Laila Hamoda (Stufe 11).
Die Tanz-Arbeitsgemeinschaft der Stufen 6 bis 8 unter der Leitung von Frau Thöne präsentierte den Tanz „Fascination“ von Alpha Beat (bekannt aus der Coca-Cola-Reklame).
Das Schlusswort ergriff Verena Budde. Sie erinnerte daran, dass die Felix-Fechenbach-Gesamtschule seit 2007 den Titel „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“ führt und im Rahmen dieses Projektes jährlich eine Aktion zum Thema durchführen muss und möchte. Im vergangenen Jahr wurde so der Film „No Air“ unter der Leitung von Ivana Sapina, Tatjana Neumann und der SV-Lehrerin Kathrin Slotta gedreht. Die Schwierigkeiten einer Inländer-Ausländer-Beziehung werden in dem Film u. a. von Tanya Maba und Luca Montesinos dargestellt (damals Jahrgang 10 und 9). Dieser Film wurde zum Abschluss der Veranstaltung vorgeführt, abgerundet durch einen gekonnten Rap von Luca Montesinos (Klasse 10.4), in dem er Rassismus und Nationalismus anprangert (den Text hatte Luca selber erstellt). Zum Abschluss dankte Verena den Technikern im Hintergrund mit Frau Gaydoul-Tönsmann und Herrn Herrmann sowie den Hausmeistern und dem Mensaverein.
Hinweis: Dieser Artikel stammt von unserer alten Webseite. In einigen Fällen kann es zu Darstellungsfehlern kommen.