Vor ein paar Tagen besuchten die Schülerinnen und Schüler die Senioren schon einmal, um alles genau kennen zu lernen, z. B. wie die Menschen im Sielemanns Hof leben und wie es ihnen dort ergeht. Jetzt waren sie ein zweites Mal dort, um selbst etwas mit den Senioren zu machen. Dabei konnten die Bewohner zwischen fünf verschiedenen Unternehmungen wählen: Spazieren gehen bzw. fahren, musizieren und singen, Bewegungsspiele, Gesellschaftsspiele, Basteln und Klönen.
Die einzelnen Gruppen aus der Klasse, die sich gut auf ihre Aufgabe vorbereitet hatten, wurden von zwei Ergotherapeutinnen, von zwei Ehrenamtlichen und von Pfarrer Nachtigal begleitet. Denn es muss immer eine Fachkraft aus dem Heim dabei sein, falls etwas Unvorhergesehenes passiert.
„Sonst kommen wir nicht so oft nach draußen!“ freuten sich die Bewohnerinnen und Bewohner, als die Jugendlichen die Rollstühle ergriffen und die Senioren bei trockenem Wetter bis zum Marktplatz und zurück schoben. In der Spielegruppe waren Mensch-ärgere-dich-nicht, Memory, Mühle und Gedächtnisspiele die erklärten Favoriten. Manchen alten Menschen musste beim Würfeln oder Setzen der Spielfiguren geholfen werden, aber alle verfolgten gebannt das Spielgeschehen.
Sehr einfühlsam gingen die Schülerinnen beim Anleiten zum Herbstbasteln vor. Individuelle Hilfe war bei den Bewohnerinnen und einem Bewohner nötig, damit alle am Ende ein Mobile aus herbstlichen Naturmaterialien in ihre Zimmer mitnehmen konnten. Sportlich ging es in der Bewegungsgruppe zu. Kegeln auf PET-Flaschen aus dem Sitzen erforderte von allen Beteiligten Konzentration und Einsatz. „Die alten Leute haben sich gefreut wie junge!“, wenn die Kegel in alle Richtungen flogen, berichteten die Jugendlichen in der Auswertungsrunde.
Beim Musizieren wechselten Vortrag und gemeinsames Singen ab. So konnten die Bewohnerinnen alte ihnen bekannte Lieder wieder einmal gemeinsam singen, aber auch modernen Liedern der Jugendlichen lauschen.
In der intensiven Auswertungsrunde mit Pfr. Nachtigal wurde schnell deutlich, dass eine große Aufgeschlossenheit auf beiden Seiten bestand. So tauschten Schüler und Senioren Erlebnisse aus der Schule aus, machten Witze und redeten über heute und frühere Zeiten. „Ich habe großen Respekt vor den Mitarbeitenden im Seniorenheim bekommen, vor allem mit wie viel Geduld und Freundlichkeit sie mit den Bewohnerinnen und Bewohnern umgehen!“ fasste ein Schüler am Ende seine Eindrücke zusammen. Alle waren sich einig, dies sollte nicht der letzte Besuch gewesen sein.
B. Dabisch
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