Entlassung der Abiturient/innen

Felix packt seinen Koffer und nimmt sein Abitur mit

63 Schülerinnen und Schüler sind aus dem 13. Jahrgang in einer vergnüglichen Feier aus der Schule entlassen worden. Zwei von ihnen erhielten die Fachhochschulreife, die anderen das Abiturzeugnis. Neben den üblichen Redebeiträgen war in diesem Jahr sogar ein Film zu sehen, in dem die Abiturienten die Lehrer teilweise sehr treffend auf den Arm nahmen.

Der große Erfolg der Abiturient/innen zeige, so Schulleiter Scheele, dass die frühe Sortierung der Kinder auf die verschiedenen Schulformen falsch ist, weil sich Kinder auch nach dem 4. Schuljahr noch weiterentwickeln. Die Gesamtschule biete die Möglichkeit, die Schullaufbahn jedes einzelnen individuell zu beeinflussen. Auch die geplante Sekundarschule ermögliche gemeinsames Lernen bei verschiedenen Lernvoraussetzungen, hier gibt es allerdings keine gymnasiale Oberstufe. Deshalb werde die Felix-Fechenbach-Gesamtschule mit der künftigen Heinz-Sielmann-Sekundarschule in Oerlinghausen kooperieren. Von der jetzt entlassene Stufe bleibe ihm ein guter Eindruck: Viele haben gekämpft bis zur letzten Chance und sich damit den Erfolg verdient. Die Abiturient/innen sollen sich für ihre Ziele ein Bild vom Bergsteigen vor Augen halten: Nicht das Erreichen der Fahne solle das Ziel sein, sondern der Ausblick, es gehe nicht darum, gesehen zu werden, sondern zu sehen. Jeder und jedem solle bewusst sein, dass nicht nur die direkten Wege zum Ziel führen.

Bürgermeister Schemmel interpretierte für die Abgänger das Märchen von Hans im Glück: Wurde Hans mehrfach über den Tisch gezogen und war zu naiv, sich abzugrenzen, oder erkannte er, dass Besitz nicht glücklich macht, dass das positive Denken, die positiven Aspekte des neuen Besitzes entscheidend sind? Sicher sei es nicht geschickt, Begabungen zu verspielen oder zu vernachlässigen, aber man müsse auch Wege verlassen können, um frei zu sein für neue Ideen und Entwicklungen. Schemmel zitierte L. Marcuse mit "Kein Gut macht glücklich in jeder Beziehung" und G. B. Shaw: "Viele sind mit 60 zehn Mal so reich wie mit 20, aber kaum jemand ist zehn Mal so glücklich". Damit gratulierte er und wünschte den Abiturient/innen eine glückliche Zukunft.

Der folgende Redebeitrag wurde von Frau Berger von der Schulpflegschaft sowie den SV-Schülerinnen Victoria und Patricia Morris und Joelle Henschel gestaltet. In einem Dialog bezogen sie sich auf das Abimotto und beschrieben eine Reise, die zum Ein- und Aussteigen einlädt, die Abstecher für neue Wege erlaubt, auch auf Umwegen zum Ziel führt und noch lange nicht beendet ist. Das Abitur ist allerdings eine Fahrkarte für den weiteren Weg. Besonderer Dank gilt den SV-Mitgliedern der 13. Stufe (Laila Hamoda, Saskia Walter, Nadine Butigan, Ann-Kathrin Gerke, Julian Schmidt, Janina Räder und Miriam Holtmann), in deren Amtszeit die Organisation der Nachhilfe für jüngere Schüler, die Neugestaltung der Schul-T-Shirts und das weitere Engagement für Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage fiel.

Auch der Beratungslehrer Malcher nahm eine Reise als Rahmen für seine Rede. Wichtig war ihm auf der Reise das "Projekt Humor". Für die Lebens- und Berufsplanung solle man sich der entspannenden, Angst lösenden Wirkung des Lachens bedienen. Humor sei dazu ein soziales und politisches Phänomen, ein Gegengift gegen zu enge Überzeugungen. Schließlich diene Humor als Persönlichkeitstest, der mit nur wenig geänderten Randbedingungen ein weites Feld zwischen dümmlichen Witzchen und kreativem Humor eröffnet. Herr Malcher gab allen "Felixen und Felixinnen" seine guten Wünsche mit auf den Weg.

Ein überraschender (vor allem für seine Tochter) Redebeitrag kam von Dr. Hamoda als Vater, der lobende Worte für die Schulleitung, die Lehrerschaft und die Schüler/innen aussprach. Die oft gehörte Aussage, früher (z. B. ohne Internet und ohne Facebook) sei alles besser gewesen, sei totaler Quatsch. Die Zeit der jungen Leute sei die beste Zeit, denn eine andere hätten sie nicht. Rezepte für die Zukunft habe er nicht, aus eigenem Erleben forderte er aber, Mauern im eigenen Kopf zu überwinden, Träume zu pflegen, mit Mut und Leidenschaft Ziele zu erreichen zu versuchen. Auch wenn man einmal hinfällt, müsse man das Aufstehen lernen. Für das diesjährige Abimotto fand er starke Worte.

Die Stufensprecherinnen Saskia Walter und Laila Hamoda blickten über die vergangenen drei Jahre, die mit den beiden Literaturkurs-Aufführungen (Annie und die Truman-Show), mit der Facharbeit in Stufe 12, mit der Studienfahrt ("Wir haben sämtliche Städte der Toskana kennen gelernt.") und schließlich den Abiturvorbereitungen unterschiedliche Grade der Anstrengung aufwiesen. Die Aufregung vor den Prüfungen sei auch den Lehrern anzusehen gewesen, und es sei schön gewesen, wie die Lehrer es drei Jahre ausgehalten haben, der Stufe mit Geduld etwas beizubringen. Bei den Eltern – auch nicht frei von Aufregung – bedankten sich die Abiturientinnen für die Unterstützung und manchen Anschubser.

Julia Suttmann stellte den Film vor, den viele aus der Stufe mit viel Mühe an drei Samstagen in der Schule erstellt haben. Alle Lehrer der Stufe werden darin aufs Korn genommen und treffend parodiert. Die "Outtakes" am Schluss setzen dem Werk schließlich die Krone auf, wobei es Lisa Spilker wirklich besonders wichtig ist, sich für den fehlerhaft gezeichneten Graphen zu f(x) = x³ zu entschuldigen.

Im Anschluss an den Film wurden alle beteiligten Lehrerinnen und Lehrer auf die Bühne gebeten, wobei sich die Stufensprecherinnen von jedem einzeln sehr persönlich und mit individuell gewählten, witzig-kreativen Geschenken bedankten.

Der Programmpunkt "Ehrungen" wurde eröffnet durch Frau Blöbaum und Herrn Eikermann von der Bürgerstiftung, die Preise für besonderes gesellschaftliches Engagement verliehen. Geehrt wurden Fabian Hinder für sein großes außerunterrichtliches Engagement in der Schule, er hatte sich in das Projekt Schülerzeitung eingebracht, die Abizeitung und das Kursfahrtbuch redaktionell gestaltet und war bei fachlichen Schwierigkeiten immer bereit, den Mitschülern Lösungshinweise zu geben. Für das Engagement und das Übernehmen von Verantwortung für die Schule – speziell für "Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage" – wurden Laila Hamoda und Saskia Walter geehrt.

Die besten Abiturnoten erreichten Merit Kaempfert (Mitte, 1,1), Fabian Hinder (re, 1,3) und Saskia Walter (li, 1,5). Sie erhielten ein Onlinestipendium von e-fellows, das sie durch das Studium begleiten wird.

Seit im Jahr 2008 das Jahr der Mathematik gefeiert wurde, vergibt die Deutsche Mathematikervereinigung Preise für die besten Mathematiker der Schule (sie erhalten eine Mitgliedschaft sowie ein Buch). Diese Ehrung ging an Merit Kaempfert, Fabian Hinder und Lisa Spilker.

Musikalisch wurde die Feier von der 11. Stufe begleitet, der Sektempfang nach der Zeugnisausgabe wurde wie immer von der 12. Stufe organisiert.

 

 

 

 

 

 

 

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