Drei Jahrzehnte für die Lehre

Unser neuer Schulleiter stellt sich vor

aus der LZ vom 7. September 2016, von Thomas Dohna

Felix-Fechenbach-Gesamtschule: Manfred Kurtz ist seit 1987 Lehrer und hat viel Herzblut in die einst heiß diskutierte Schulform investiert. Jetzt tritt der 58-Jährige die Nachfolge von Uwe Scheele an, er unterrichtet Religion und Mathematik. 

Leopoldshöhe. Sein Lehrerleben lang ist Manfred Kurtz an der Felix-Fechenbach-Gesamtschule tätig. Ab diesem Schuljahr ist er ihr Leiter. Wie sein Vorgänger Uwe Scheele stellt er fest: "Allein der Karriere wegen hätte ich die Schule nie verlassen."

Dass Kurtz Lehrer werden würde, war nicht ausgemacht. Der 58-Jährige ist im Rheinland geboren, genauer in Hückeswagen, ging in Remscheid zur Schule, engagierte sich in seiner Kirchengemeinde in der evangelischen Jugend und begann dann in Wuppertal ein Studium der evangelischen Theologie an der kirchlichen Hochschule sowie der Mathematik an der Bergischen Universität.
Weil Kurtz noch nicht genau wusste, ob er Lehrer oder Pastor werden wollte, legte er alle drei Sprachprüfungen für die Theologie ab. "Ich habe immer gern mit jungen Menschen gearbeitet", sagt er. Außerdem wollte er den Blick auf das Übergreifende, eher Wissenschaftliche nicht verlieren. Schließlich entschloss sich Kurtz dazu, Lehrer zu werden. Weil er hier beides fand. "Ich habe das nie bereut", sagt er rückblickend.
Kurtz geht die neue Aufgabe mit großer Gelassenheit an. Seit 1987 ist er an der Schule. Damals hatte er zwei Stellen in Aussicht, eine an einem klassischen Gymnasium, eine an der Felix-Fechenbach-Gesamtschule. Damals, in den 1980er- Jahren, überwog im Land noch die Diskussion um das Konzept der Gesamtschule. Kurtz erinnert sich an abfällige Kommentare gegenüber Lehrern, die freiwillig an dieser Schulform unterrichten wollten. "Mich hat die offene und wertschätzende Atmosphäre an der Gesamtschule beeindruckt", sagt er. Es habe für ihn keine Zweifel mehr gegeben, als er an der Felix-Fechenbach anfing.

Neue Aufgaben im alten Revier: Manfred Kurtz ist seit Beginn des Schuljahres Leiter der Felix-Fechenbach-Gesamtschule.

Er war Klassen- und Beratungslehrer. Als Ausbildungskoordinator betreute er die Referendare an der Schule, was seinem Bestreben nach neuen Anregungen für Unterricht und Schule entgegenkam: "Die jungen Leute haben von der Universität immer etwas Neues mitgebracht." Acht Jahre leitete Kurtz die Oberstufe. "Das hätte ich weitergemacht", sagt er, wenn er nicht Schulleiter geworden wäre. Dem neuen Rektor ist wichtig, dass die Schülerinnen und Schüler der FFG angstfrei lernen können. Sie sollen sich in der Schule wohlfühlen. "Nur wer sich wohlfühlt, wird auch die Energie haben, erfolgreich zu lernen." Was nicht ausschließe, dass die jungen Menschen bei Klausuren Leistungsdruck empfinden. Doch Schule sei für die Schüler da. Vor allem drei Dinge hat Kurtz in der Zeit für die Entwicklung der Gesamtschulen als positiv wahrgenommen: das Zentralabitur, der Schulkonsens zwischen den Landtagsparteien und G8 an den Gymnasien. Mit dem Zentralabitur werde jedes Jahr die Leistungsfähigkeit der Gesamtschulen unterstrichen. Mit dem Schulkonsens sei die jahrzehntelange Diskussion um diese Schulform beendet worden. Mit der Einführung des Abiturs nach acht Jahren an den Gymnasien gebe es mehr Anmeldungen von Kindern mit Gymnasialempfehlungen. "Seitdem schaffen wir die Drittelung zwischen Haupt-, Real- und Gymnasialschülern", stellt Kurtz fest.

Zwei Herausforderungen sieht Kurtz für seine Zeit als Schulleiter: die Inklusion von Schülern mit Förderbedarf und die Integration von geflüchteten Kindern. Auf beides sei die Gesamtschule vorbereitet. Außerdem habe es Fortbildungen für die Lehrer gegeben. Kurtz ist sich sicher, dass der Schulträger die Einrichtung bei diesen Aufgaben unterstützen werde.

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