Artikel aus der Lippischen Landes-Zeitung
vom 07.06.2007
Glänzend aneinander vorbei
Tolle Aufführung des Literaturkurses der Gesamtschule
Leopoldshöhe (kem). Missverständnisse, Zweideutigkeiten, Wortverwechslungen – sie brachten am Dienstagabend in der Aula das Publikum zum Lachen. Eingeladen hatte der Literaturkurs zwölf der Felix-Fechenbach-Gesamtschule. 15 Sketche „aus dem Alltag“ unterhielten die Zuschauer hervorragend.
Gegensätze: Penner (Olessja Tockaja, rechts) hatte über Schiller seine eigene Meinung.
Das, was ihm die reiche Dame (Noelle Daniel) ans Herz legte,
die Dichtkunst, interessierte ihn in dem Sketch wenig,
den der Literaturkurs in der Aula des Schulzentrums aufführte. Foto: Kemna
33 Teilnehmer hat der Literaturkurs, und weil alle eine Rolle brauchten, entschieden sich die Schüler mit den Lehrerinnen Marianne Cadenbach-Franzisket und Liane Kemper für viele witzige Szenen. „Der alltägliche Wahnsinn“ nannten sie die Aufführung, die bekannte und unbekannte Sketche zeigte, die von den Schülern zum Teil umgeschrieben oder selbst verfasst worden waren. Den Rahmen bildeten Hendrik Gehrmann und Sebastian Segatz, die zwischendurch über den Alltag und seine Tücken sprachen. Tilmann Fischer spielte Klavier, was dem Ganzen eine „Bar-Atmosphäre“ gab.
Ob Survival-Freak (Dirk Ludewig) und Strandboys, die stolze Mutter (Simone Hahn) und der Reporter, der einen echten Goldschatz vermutet (Dennis Töpfer) oder der Fotograf (Denny Kürschner) und die Ehefrau (Jessica Sach) – sie alle redeten aneinander vorbei, passten das Gehörte ins eigene Denkmuster ein. Der Zuschauer, der beide Seiten und Sichtweisen kannte, macht sich daraus sein eigenes Bild. Besonders die erotischen Anzüglichkeiten brachten das Publikum zum Lachen. Als die edle Dame (Noelle Daniel) dem Penner (Olessja Tockaja) erklärte: „Auf diesem Schreibtisch hat Schiller die Maria Stuart bearbeitet“, hatte dieser natürlich andere Gedanken.
Nur eine Pizzabestellung? Bei Hendrik Gehrmann und Ann-Kathrin Kessemeier führte sie aufgrund der weiblichen Unentschlossenheit zum handfesten Beziehungskrach. Und Julia Pläschke musste auf dem Amt erst lang und breit ihre Personalien angeben, dabei wollte sie doch nur den Kloschlüssel. Kurze und pointierte Sketche wechselten ab mit längeren Szenen. Wie oberflächlich Quizshows sein können, entlarvte Stephanie Eitzen, die als Moderatorin die Antworten auf ihre leichten Fragen dem ratlosen Kandidaten (wunderbar naives Unwissen gespielt von Benjamin Herzog) quasi in den Mund legte.
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