Berufswahl: Schüler der Leopoldshöher Felix-Fechenbach-Gesamtschule lernen Berufe und Unternehmen aus der Region nach dem Speed-Dating-Prinzip kennen. Viele sind überrascht von der Vielfalt der Ausbildungsangebote
Leopoldshöhe (ted). Es muss schnell gehen. FünfMinuten haben die beiden Zeit, um sich ken-nenzulernen. Fünf Minuten, in denen sich Betrieb und möglicher Auszubildender ein Bild voneinander machen sollen. Dieses Speeddating findet in der Felix-Fechenbach-Gesamtschule (FFG) zum ersten Mal auch für die Abiturienten statt.
Die Industrie und Handelskammer Lippe zu Detmold (IHK) und die lippischen Wirtschaftsjunioren (WJ) hatten zu diesem Schnell-Kennenlernen eingeladen. Zwölf Unternehmen aus Leopoldshöhe und Umgebung, die zusammen über mehr als 25 Ausbildungsberufe in Industrie, Handel, Dienstleistung und Handwerk informierten, waren in die FFG-Aula gekommen.
Eine Glocke klingelt – die fünf Minuten sind um. Ein Schüler kommt an den Tisch des Autohauses Stegelmann. Ausbildungscoach Reiner Nordmeyer fragt, in welche Richtung es gehen soll. Der junge Mann interessiert sich sowohl für den kaufmännischen Bereich, als auch für die Werkstatt. Im Galopp geht Nordmeyer die Ausbildungsberufe im Service durch. Dort komme es auf gute Kommunikation mit den Kunden an. ln der Werkstatt muss mit modernsten Technologien gearbeitet werden, etwa Lichtwellenleiter. Kfz-Mechatroniker müssen das schon lange beherrschen, ab Sommer müssen sich auch die Karosseriebauer damit auskennen. Nordmeyer rät zu einem Praktikum. Der Schüler berichtet, was er schulisch vorhat, und nimmt sich Infomaterial mit. Am Platz von Diana Steinmeyer von der Raiffeisen Lippe-Weser AG geht es nur um Kaufmännisches. Man habe es schwer, Auszubildende zu finden, sagt sie. Raiffeisen kenne kaum einer der Schüler, dabei sei die Ausbildung sehr vielfältig. Nele Tasche kommt an den Tisch. Die Zehntklässlerin hat schon einmal ein Praktikum in einer Rechtsanwaltskanzlei gemacht. Da war ihr zu wenig los. Sie erzählt von sich und ihren Vorstellungen. Steinmeyer empfiehlt ihr eine Ausbildung zur Einzelhandelskauffrau, die Schülerin sei offen und kommunikativ. Die Raiffeisen-Vertreterin ist ganz zufrieden mit dem Speed-Dating. ,,Ich hatte schon zwei, die Interesse gezeigt haben“, sagt sie. Die will sie zu einem Vorstellungsgespräch einladen.
Auch Sebastian Prange (IHK) und Christina Flöter (WJ) zeigen sich zufrieden. Alle Schüler hätten zum Teil mit mehreren Firmen gesprochen. “Die Schülerinnen und Schüler bekommen so ganz neue Einblicke“, sagt Prange. So seien etliche von der Vielfalt der Ausbildung im Gastgewerbe überrascht gewesen, ergänzt Flöter.
Im Gespräch: Diana Steinmeyer von der Raiffeisen Lippe-Weser AG und die Schülerin Nele Tasche beim Ausbildungs-Speeddating in der Felix-Fechenbach-Gesamtschule teil.