Leopoldshöhe. Ganz schön aufgeregt waren die rund 30 Schülerinnen und Schüler im Literaturkurs des 12. Jahrgangs der Felix-Fechenbach-Gesamtschule (FFG), als sie am vergangenen Montag ihre sechs Kurzfilme dem Publikum präsentierten, teilt die FFG mit. Unter der Leitung von Oberstufenkoordinator Ulrich Schumann hatten sie sich ein Jahr lang mit dem Medium „Film“ beschäftigt und schließlich selbst beeindruckende Werke produziert.
Souverän führten Leonie Friesen, Sarah Witte, Leonard Neumann und Walid Panah durch den Kino-Marathon. Der Literaturkurs hatte Filme zum Thema „Konflikte“ gedreht, die nicht unterschiedlicher hätten ausfallen können. Da gab es mit „No Shit, Sherlock“ eine Krimikomödie, die mit den Standards des Genres spielte und diese gekonnt aufs Korn nahm. „The Dependent“ wiederum glänzte als Mini-Sozial-Drama ebenso wie „De La Rue“, in dem es um Drogen in der Schule geht. „Fack Ju FFG“ ist nicht nur Parodie auf einen berühmten Kino-Hit, sondern entwickelt diesen auf besondere Weise weiter. „Stay Conscious“ wiederum ist ein knallharter Thriller geworden.
Obwohl die Jugendlichen täglich mit bewegten Bilder konfrontiert sind, kommt das Thema Filmbildung in der Schule oft zu kurz, stellte Kursleiter Schumann fest. So ging es im Kurs längst nicht nur um Filmproduktion. Die Schüler erhielten auch einen Überblick über ausgewählte Werke der Filmgeschichte, lernten die verschiedenen Gewerke des Films kennen und entdeckten die Kinolandschaft der Umgebung mit Besuchen im Filmmuseum „MuMa“ in Bielefeld oder beim „Film- und Musikfest“ in der Rudolf-Oetker-Halle.
Das spiegelte sich am Abend vor allem im Siegerfilm „Cameo“ wieder. Durch ein scheinbar defektes TV-Gerät findet sich eine junge Frau in Filmen wie „Denn sie wissen nicht, was sie tun“ oder „Nosferatu“ wieder. Zentrale Szenen der Klassiker wurden dafür nahezu perfekt nachgestellt und humorvoll kommentiert. Für diese Leistung erhielt „Cameo“ den „Felix“, den ersten Leopoldshöher Filmpreis, der vom Publikum per Internet-Abstimmung vergeben wurde.
„Wer gewinnt, ist aber gar nicht so wichtig“, stellten die Schüler am Abend fest. Denn eigentlich haben alle gewonnen: durch die vielen Gespräche über das scheinbar vertraute Medium und das vertrauensvolle Miteinander, das die Teilnehmer im Laufe des Jahres entwickelten. Eine ganz eigene Magie des Kinos an der FFG.