Chilenische Zeitzeugin der Pinochet-Dikatur zu Besuch an der FFG Leo

Am 27.02.2023 durften die SpanischülerInnen der Jahrgangstufe 12 und 13 eine für sie einzigartige Erfahrung machen: Isabel Lipthay, eine vor der Chile-Diktatur geflüchtete Chilenin, hielt eine Präsentation über ihre persönlichen Erfahrungen und Erlebnisse, die sie vor, während und nach der Diktatur gesammelt hatte. Ihre eigene Familie wurde durch die verschiedenen Regierungen (Allende und Pinochet) für immer gespalten. Die Präsentation verwandelte sich in eine spannende Reise, in eine fremde Kultur und in eine Zeit, die uns aus dem Spanischunterricht bekannt ist, jetzt aber erst wirklich begreifbar wurde. Mit Isabel Liphtay lernten die Schülerinnen nicht nur die Autorin ihrer Klausur kennen, sondern eine Frau, die ihnen durch ihre inspirierenden und mitreißenden Worte immer mehr Bewusst machte unter welchen Umständen die Leute damals in Chile leben mussten. So bekam die uns präsentierte Metapher einer Pflanze, aus einem ihrer Werke, die im Exil, in Deutschland, erneut zu wachsen versuchte, jedoch ihre Wurzeln nicht finden konnte, eine sehr emotionale und mitnehmende Bedeutung. Besonders bemerkenswert war es sie bei ihren Erzählungen zu beobachten, immer mit einem Lächeln, ein Hauch von Ironie, eine erschütternde Freundlichkeit und stets den SchülerInnen zugewandt, sowie das große Interesse an dem Leben anderer Menschen, dieses machte die Präsentation zu etwas ganz Persönlichem für jeden Einzelnen. Es scheint so als hätte sie trotz der durchlebten Ereignisse ihre Träume nicht verloren und durch ihre Erfahrungen an Stärke und Mut dazugewonnen. Ein Vorbild einer Frau, der man stundenlang zuhören kann und mit ihrer Art der Erzählung einen direkt in den Bann zieht. Während ihrer Geschichte und auch danach ermutigte sie die SchülerInnen stets ihre Träume zu realisieren und Wünschen konsequent nachzugehen, am Wichtigsten sei es, nie seine Menschlichkeit zu verlieren, nichts als Selbstverständlichkeit im Leben zu sehen und nur kollektiv vieles bewirken zu können, doch niemals ganz allein. Eine wundervolle „Message“, in der man wieder einmal eindeutig bemerkt, das die Frau aus Erfahrung spricht und eine sehr große Bereicherung für den Spanischunterricht war. Dafür danken wir.

Jasmin Aidi