(Ullrich Bauer, 2024 – Pädagogischer Fachtag an der FFG)
Leopoldshöhe, der 21.06.2024.
Im Februar 2024 haben mehrere (ehemalige) Schüler*innen (Pauline Thörmer, Sarah Witte, Carolin Uecker, Cora Grabsch und Maurice Flege) der Felix-Fechenbach Gesamtschule unter der Anleitung der Lehrerinnen Hannah Tschentscher und Julia Krüper an der ersten Pädagogik-Olympiade der Universität Bielefeld teilgenommen. In der Kategorie „Podcast“ belegten sie den ersten Platz und gewannen einen Besuch von Ullrich Bauer und Klaus Hurrelmann an der Felix-Fechenbach Gesamtschule (weitere Informationen zur Teilnahme an der Pädagogik-Olympiade siehe https://ffgleo.de/wp/?p=9217).
Bereits Wochen bevor Klaus Hurrelmann und Ullrich Bauer die Felix-Fechenbach-Gesamtschule besuchen kamen, begann die Planung des Pädagogischen Fachtags, der am 21.06.2024 von 11:00- 15:30 Uhr an der Schule stattfinden sollte.
Unter der Anleitung der Lehrerinnen Hannah Tschentscher und Julia Krüper und mit Hilfe aller Lehrer*innen der FFG wurde der Pädagogische Fachtag vorbereitet. Zum Tagungsthema „Von Gen Z zu Gen ? – Globale Herausforderungen ihre (neuen) Disziplinen in der Olympiade der Jugendphase“ wurde ein abwechslungsreicher und inspirierender Fachtag geplant. Neben dem Vortrag von Klaus Hurrelmann und Ullrich Bauer sollte nach einer einstündigen Workshopphase, eine Podiumsdiskussion den Tag abschließen.
Am Tag des Pädagogischen Fachtags, dem 21.06.2024, fand zunächst eine Begrüßung durch Cora Grabsch und Maurice Flege (ebenfalls Teilnehmer*in der Pädagogik-Olympiade) statt, welche den Tag über die Moderation der Veranstaltung übernahmen. Anschließend richtete der Schulleiter, Manfred Kurtz, einige begrüßende Worte an das Plenum. Daran anknüpfend trugen Hannah Tschentscher und Julia Krüper einen Poetry-Slam-Text zum Modell der produktiven Realitätsverarbeitung vor, welcher von der Schülerin Annika Prachtel (Q2 der Gesamtschule Brakel) verfasst und ebenfalls mit einem Preis der Pädagogik-Olympiade ausgezeichnet worden war.
Nachfolgend referierten Klaus Hurrelmann und Ullrich Bauer über die Herausforderungen der Bewältigung der Entwicklungsaufgaben Jugendlicher heute, thematisierten den Begriff der Krisensozialisation und zeigten somit die Unterschiede zwischen dem Aufwachsen junger Erwachsener in unterschiedlichen Generationen auf. Ullrich Bauer betonte in seinem Vortrag, dass das Entstehen verschiedener lebensweltlicher Diversitäten in der Gesellschaft eine generationelle Entwicklung sei und der Umgang damit auf unterschiedliche Weise, vor allem aber durch Akzeptanz, stattfinden solle: „Diversität bedeutet Akzeptanz“. Der Vortrag bot somit sowohl eine thematische Einführung als auch eine Diskussionsgrundlage für den anschließenden gemeinsamen Austausch in den Workshops.
Leider konnte nur Ullrich Bauer in Präsenz anwesend sein, da Klaus Hurrelmann aufgrund gesundheitlicher Probleme die Reise von Berlin nach Leopoldshöhe nicht antreten konnte. Herr Hurrelmann wurde jedoch digital zugeschaltet, sodass auch er seinen Beitrag zu dem gemeinsamen Vortrag leisten konnte.
Anschließend konnten alle Teilnehmer*innen (Schüler*innen der FFG, ehemalige Schüler*innen, Lehrkräfte und externe Besucher*innen, wie z.B. pädagogische Fachkräfte der Gemeinde Leopoldshöhe) zu ihren auserwählten Workshops gehen und sich dort mit den anderen anwesenden Personen über das Thema des Workshops mithilfe von Leitfragen und Material austauschen. Begleitet und betreut wurden die Workshops von Lehrkräften der FFG, Pädagogik-Referendar*innen und Praxissemesterstudierenden des ZfsL Detmold.
Insgesamt wurden fünf Workshops entwickelt, welche sich thematisch am Modell der produktiven Realitätsverarbeitung und den Herausforderungen in der Jugendphase orientierten.
Workshop A und B haben sich priorisiert mit der Persönlichkeitsentwicklung in instabilen Zeiten auseinandergesetzt und die Frage verfolgt, inwieweit die Schule die Jugendlichen bei der Bewältigung der Entwicklungsaufgabe des Konsumierens, des Bindens sowie des Partizipierens und Qualifizierens unterstützen kann.
Während sich der Workshop C mit den Chancen und Grenzen der Digitalisierung für eine gelungene Identitätsentwicklung auseinandergesetzt hat, thematisierte Workshop D die geschlechtliche und sexuelle Vielfalt in der Jugendphase.
Thema des Workshops E war der Einfluss der kulturellen Diversität auf die jugendliche Entwicklung.
Nach 60 Minuten anregender Diskussion und inspirierendem Austausch, folgte eine Mittagspause.
Kurz nach der Pause hielt Mailin Hilker (Schülerin des Pädagogik-Leistungskurses der Q2 der FFG) einen Vortrag über die Bedeutsamkeit der Digitalisierung für die Bewältigung der vier Entwicklungsaufgaben. Der Vortrag basierte auf ihrer eigens verfassten Facharbeit, in der sie sich bereits vertiefend mit dieser Fragestellung auseinandergesetzt hat. Dieser Vortrag bot eine gute inhaltliche Grundlage für die anschließende Podiumsdiskussion auf der Bühne der Aula. Hierfür konnten zwei bis drei Teilnehmer*innen jeden Workshops mit auf die Bühne kommen und ihre Ergebnisse aus den Workshops einbringen. Durch die Moderation von Cora Grabsch und Maurice Flege erfolgte ein angeregter themenübergreifender Austausch. Auch Ullrich Bauer wurde Teil der Diskussionsrunde und schaffte mit seinen fachlichen Beiträgen eine gute Verbindung zwischen seiner wissenschaftlichen Betrachtungsweise und den persönlichen Beobachtungen und Empfindungen der Schüler*innen.
Zum Abschluss der Podiumsdiskussion ergriff Pauline Thörmer (Schülerin des diesjährigen Q2 Pädagogik LKs) das Wort und erläuterte das Motto ihres Pädagogik-LKs, welches „Pädagogik für alle“ lautet. Sie betonte, dass das Schulfach Pädagogik immer wieder zur Auseinandersetzung mit sich selbst und gesellschaftlichen Entwicklungen anrege und dass diese Besonderheit des Faches am heutigen Pädagogischen Fachtag noch einmal besonders deutlich geworden sei.
Ullrich Bauer schloss sich dieser Äußerung an und fasste die Beiträge der Podiumsdiskussion mit den Worten „Wir brauchen mehr Empathie und weniger Belehrung“, zusammen.
Alle Teilnehmer*innen hatten im Anschluss an die Podiumsdiskussion noch die Möglichkeit, zum Pädagogischen Fachtag mithilfe unterschiedlicher Fragestellungen Rückmeldung zu geben. Insgesamt wurde eine sehr positive Resonanz deutlich und insbesondere die offene und positive Atmosphäre, die interessante Aufbereitung der Themen sowie die äußerst gelungene und kompetente Moderation hervorgehoben: „Es hat sehr viel Spaß gemacht und es war sehr informativ. Fachtage in dieser Form sollte es auf jeden Fall öfter geben“ (anonyme Antwort im Rahmen der Evaluation).
Mit dieser Evaluation und einer kurzen Dankesrede für alle Beteiligten des Pädagogik-Fachtages endete die Veranstaltung am Nachmittag.